deglobalisierung

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Deglobalisierung oder Deindustrialisierung? Deutschland wird sich entscheiden müssen!

Im brutalen globalen Unterbietungswettbewerb ist Deutschland als Produktionsstandort einfach zu teuer: Zu hohe Löhne und Sozialleistungen, zu hohe Energiekosten (seit der indirekten Beteiligung am Ukrainekrieg), eine EU-bedingte Bürokratie- und Vorschriftenflut. Jetzt immer noch auf die extreme Ex- und Importabhängigkeit zu setzen wäre mehr als fahrlässig. Und dumm. Wenn Deutschland die drohende Deindustrialisierung verhindern will, muss es den heimischen Markt wiederentdecken! Und sich schrittweise über Einfuhrzölle vom kontraproduktiven System des Lohn-, Ökologie-, Steuer- und Zinsdumpings abkoppeln.

 

Die Mächtigen sträuben sich noch immer gegen die Deglobalisierung …

Obwohl durch Corona hinreichend bewiesen wurde, wie schädlich lange Lieferketten sind, wird noch immer gegen eine Deglobalisierung gewettert. Denn zu viel steht für die Reichen auf dem Spiel. Sie wissen schließlich: Die Globalisierung (also der Zollfreihandel) ermöglicht ihnen die gnadenlose Ausbeutung der Natur und der Menschheit, ohne Zollfreihandel wäre das lukrative Lohn-, Ökologie-, Konzernsteuer-, Zins- und Zolldumping und die Erpressung aller Staaten gar nicht möglich.

Deshalb läuft der gut geschmierte Propagandaapparat des Establishments bzw. der Konzerne jetzt auf Hochtouren. Mit penetranter Gehirnwäsche wird die Ideologie der Globalisierung und des Kasinokapitalismus verteidigt. Die Elite der Demagogen aus Politik, Wirtschaft und Medien warnt eindringlich vor den Gefahren einer Deglobalisierung, einer Verkürzung der Lieferketten, einer weitreichenden nationalen Selbstversorgung. Sie schürt gezielt Panik, geizt nicht mit schwer durchschaubaren Verschwörungstheorien, um eine Abnabelung der ideologisch verankerten Ex- und Importabhängigkeit um jeden Preis zu vermeiden.

 

Irreführende Kausalketten: Gefangen im Netzwerk der Vorurteile …
Die mächtigen Drahtzieher der Globalisierung (vor allem die Manager der Weltkonzerne) wettern beharrlich mit einer irreführenden Dauerkampagne gegen eine Deglobalisierung. Sie fürchten nichts mehr als eine Anhebung der Importzölle. Ihr einseitiges Denkschema/Dogma:
1. Die Produkte (z. B. Autos) würden bei Zollanhebungen im Herstellerland wegen notwendiger ausländischer Zulieferungen teurer.
2. Das würde die Inflation anheizen.
3. Die teureren Waren könnten im Ausland kaum noch abgesetzt werden.
4. Aus Deutschlands gigantischem
Handelsbilanz-Überschuss würde ein dickes Minus.
5. Die heimische Währung (DM oder Euro) würde geschwächt, Importe/Zulieferungen würden dadurch noch teurer.
6. Der soziale Wohlstand und damit die Stabilität des Landes wären in Gefahr.

Doch bei dieser Propaganda-Argumentation werden die wichtigsten Faktoren unter den Tisch gekehrt.
1. Die Verteuerung der importierten Zulieferungen würde es erlauben, vermehrt wieder im eigenen Land zu produzieren.
2. Die Fertigungstiefe z. B. bei einem Pkw steigt, die Abhängigkeit von ausländischen Zulieferern sinkt.
3. Nach einer Phase der Anpassung wird zwar weniger exportiert, aber auch viel weniger importiert. Was an Marktanteilen im Ausland verloren geht, wird im Inland hinzugewonnen.
4. Viele tote Branchen (Textilien, Unterhaltungselektronik, Büromaschinen usw.), in denen Deutschland einst führend war, können bei angemessenen Zöllen erfolgreich wiederbelebt werden.
5. Der eskalierte, umweltschädliche Welthandel würde bei einer globalen Renaissance der Zölle auf ein vernünftiges Maß zurechtgestutzt.
6. Sogar die kleine DDR konnte unter den üblen Bedingungen der Planwirtschaft fast alles im eigenen Land herstellen. Warum soll die große BRD trotz gigantischer wissenschaftlicher und produktiver Fortschritte heute dazu nicht in der Lage sein?
7. Die ständige Panik, man könnte in den drei oder vier übriggebliebenen Exportbranchen nicht mehr Weltspitze sein, würde sich verflüchtigen. Ein weitgehend souveränes, unabhängiges Land braucht keine Angst vor der Künstlichen Intelligenz oder Digitalisierung haben. Da wäre es kein Beinbruch, vorübergehend bisweilen auch nur Zweit- oder Drittbester zu sein. Manch fragwürdige Entwicklungen könnten gelassener abgewartet und beobachtet werden.
8. Insofern spielen auch die Inflationsrate und die Währungsparitäten keine große Rolle mehr. Denn in einer intakten Marktwirtschaft (mit gleichen Löhnen, Steuern, Umweltauflagen usw.) pendeln sich diese Faktoren ganz von allein (ohne staatliche Eingriffe) auf ein vernünftiges Niveau ein.
9. Was den Wohlstand betrifft: Als die BRD sich noch nicht der absurden Ex- und Importabhängigkeit verschrieben hatte, als es noch wirksame Zölle gab, waren jährliche Reallohnzuwächse von mindestens fünf Prozent üblich. Etwa seit 1980 hat sich dieser Trend umgekehrt: Trotz steigender Produktivität sinken die realen Nettostundenlöhne. Dieser Fakt sollte jedermann zu denken geben.
10. Was geschieht, wenn man weiterhin auf den unbezahlbaren Subventions- statt auf den einträchtigen Zollprotektionismus setzt? Die Globalisierungslobby tut gerade so, als wäre dann alles in trockenen Tüchern. Das ist aber reines Wunschdenken! Man sieht doch bereits in der Autoindustrie, wohin der Hase läuft, wie der globale Dumpingwettbewerb die Hochlohnländer in Bedrängnis bringt. Wartet man immer noch auf ein Wunder? Meint man, man kann sich ewig über eine die Sparer enteignende manipulierte Billigzinspolitik und kreditfinanzierte "Sondervermögen" durchmogeln und die Lebenslügen der Vergangenheit verteidigen?

Bei allen Debatten wird allzugern verschwiegen, dass der Umbau der Wirtschaft bei schrittweisen Zollanhebungen schleichend erfolgt. Niemand erwartet eine abrupte Umstellung vom Subventions- zum Zollprotektionismus. Der Staat und die Wirtschaft können sich ganz allmählich auf die neue (bzw. altbewährte) Normalität einrichten und das Tempo der Reform (der Zollanhebungen) kontrolliert durchsetzen.

 

Dass den amtierenden Weltkonzernen ein Wandel vom lukrativen Subventions- zum marktwirtschaftlichen Zollprotektionismus nicht schmeckt, ist verständlich. Aber muss sich die Menschheit einem monopolträchtigen Unternehmertum beugen, das vielleicht nur 10 % der globalen Wirtschaftsleistung aufbringt? Sind die Interessen der übrigen 90 % nachrangig?

 

 

Deglobalisierung: Ist die Globalisierung (der Zollabbau) Basis unseres Wohlstandes?

Und leben wir auf Kosten der anderen? Sind wir Ausbeuter und Parasiten?

Die Hüter der Deutungshoheit sind sich weitgehend einig: Der Globalisierung verdanken besonders wir Deutschen unseren Wohlstand. Und angeblich leben wir auf Kosten der anderen. "Würden nicht weltweit Billiglöhner schamlos ausgenutzt, könnte sich die Bevölkerung in den reichen Ländern vieles nicht leisten", heißt es. Doch stimmen diese ungeheuren, volksverhetzenden Vorwürfe? Wie schaut es mit der Beweislage aus?

 

1. Beweisebene:


Deglobalisierung

Pro und contra Deglobalisierung: Seit 1980 sinken die Reallöhne und Renten!
In Deutschland sind seit 1980 die inflationsbereinigten Nettolöhne und Renten um etwa 20 % gesunken! Nicht einmal dieser entlarvende Fakt ist ins Bewusstsein der Bevölkerung vorgedrungen. Weil er von der Politik und den Medien hartnäckig geleugnet und vertuscht wird. Man gaukelt Erfolge vor, die es nicht gibt und wiederholt penetrant die beliebten Standard-Verdummungsthesen ("Wir profitieren ganz besonders ... von der EU, dem Euro, dem Freihandel, der Globalisierung, der Zuwanderung").

Schon allein dieser eine Aspekt, die negative Entwicklung der Reallöhne und Renten, lässt erkennen, dass die über die Medien verbreitete Wohlstandsthese pure Propaganda ist. Fakt ist: Die Globalisierung schmälert die Kaufkraft, schädigt die Umwelt und beeinträchtigt unsere Lebensqualität.

 

 

2. Beweisebene:


Deglobalisierun g

Pro und contra Deglobalisierung: Seit den 1960er Jahren haben sich die Arbeitslosenzahlen verzwanzigfacht!
Ist eine Verzwanzigfachung der Arbeitslosenzahlen ein Beweis für eine wohlstandsfördernde Globalisierung? Wohl kaum! Auch hier wird wieder getrickst und getäuscht, indem man Statistiken schönt, einen Fachkräftemangel proklamiert und mit dem absoluten Höchststand aus dem Jahr 2005 hinkende Vergleiche anstellt.

Dass heute die Arbeitslosenzahlen nicht noch weit höher liegen, hängt wesentlich mit Sondereffekten zusammen - zum Beispiel der hochriskanten Billiggeldschwemme (die den Sparer schleichend enteignet), dem Euro-Währungsdumping, den derzeit niedrigen Rohstoffpreisen usw.

 

Es ist ein Trugschluss zu glauben, das globale Lohn-und Konzernsteuerdumping (als Folge des Zollabbaus) erhöhe unsere Kaufkraft. Das genaue Gegenteil ist der Fall! Die inhumane Ausbeutung der Erwerbstätigen in den Billiglohnländern sorgt zwar für niedrige Gestehungspreise, die werden aber selten weitergegeben. Im Grunde ist die internationale Arbeitsteilung aufwendig und kontraproduktiv. Und der globale Standortwettbewerb erzwingt auch hierzulande sinkende Reallöhne (schon seit 1980). Am Ende beschert der Zollfreihandel nur den Großkapitalisten, Konzernen und Spekulanten märchenhafte Gewinne und Machtansprüche.

 

 

3. Beweisebene:

Deglobalisierung

Vor allem technische Geräten sind heute günstig zu haben. Aber diese Preisrückgänge sind nur zu einem geringen Teil auf die Minilöhne in Fernost zurückzuführen.

Hauptursache des erfreulichen Trends sind umwälzende technologische Innovationen und die Automatisierung von Produktionsabläufen.

Pro und contra Deglobalisierung: Sinkende Preise führen oft zu falschen Schlussfolgerungen!
Was den Tricksern und Täuschern sehr gelegen kommt ist die Tatsache, dass manche Waren immer billiger werden. In der Regel ist dies aber die Folge des technologischen Fortschritts und der Automatisierung.
Ein Computer, der dereinst einen großen Saal ausfüllte, passt heute trotz tausendfach höherer Leistung in die Aktentasche. Es werden nicht mehr zig Tonnen an Technik verbaut, sondern nur noch einige hundert Gramm. Winzige Mikroprozessoren ersetzen derweil auf allen Ebenen komplexe, voluminöse Bauteile. Seit dem Jahr 1900 hat sich die Produktivität (unabhängig vom Lohn) verzehnfacht - selbst in der Landwirtschaft. Das ist das eigentliche Erfolgsgeheimnis!

Spottbillige Notebooks, Smartphones, Radios und TV-Geräte erwecken den Eindruck von allgemein sinkenden Preisen und einer wachsenden Kaufkraft.
Aber die Gesamtbilanz ist nun einmal negativ, die oberflächliche Wahrnehmung täuscht! Weil die Preise für den Grundbedarf, für Mieten, Steuern und Sozialabgaben insgesamt betrachtet stärker stiegen als die Einkommen.

 

 

4. Beweisebene:

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Nur wenige Produkte (oft minderer Qualität) sind durch die Rekrutierung der Hungerlöhner spottbillig geworden. Aber will unsere Gesellschaft diese Ausbeutung oder ist sie davon abhängig?
Ganz bestimmt nicht - zumal die damit verbundenen Nachteile zehnmal schwerer wiegen als die bescheidenen Vorteile. Die (ungewollte) Ausbeutung kommt uns insgesamt betrachtet teuer zu stehen!

Pro und contra Deglobalisierung: Einige Billigprodukte vernebeln die Sinne!
Natürlich gibt es Billigwaren, die die These der Ausbeutung untermauern. Es handelt sich dabei hauptsächlich um die immer wieder ins Feld geführten Billigklamotten. T-Shirts für drei Euro sind tatsächlich eine Folge des erbarmungslosen Lohndumpings. Die Hersteller bzw. Vertreiber dieser Produkte argumentieren, keine höheren Löhne zahlen zu können, wolle man seine Konkurrenzfähigkeit erhalten.
Was für eine erbärmliche Ausrede! Das eigene Wohlergehen bzw. der persönliche Geschäftserfolg kann doch nicht als Rechtfertigung für eine Ausbeutung herhalten! Ansonsten ließe sich auch die Sklaverei in früheren Jahrhunderten rechtfertigen. Sind die ach so tüchtigen Geschäftsleute nicht in der Lage, auf anständige Weise ihr Brot zu verdienen?

Als besonders beschämend beurteile ich das Vorgehen zahlreicher Markenartikler, die die niedrigen Gestehungskosten nicht an den Verbraucher weitergeben. Sie investieren das eingesparte Geld lieber in teure Marketingfeldzüge, um den Weltmarkt zu erobern und ihren Aktionären satte Dividenden zu bescheren.

Sozial eingestellte Regierungen könnten dieses menschenunwürdige Geschäftsgebaren auf recht einfache Weise beenden:
Sie könnten Importe nur dann erlauben, wenn der Hersteller oder Vertreiber nachweisen kann, in der gesamten Produktionskette akzeptable Mindestlöhne gezahlt zu haben.
(die sich im Laufe der Zeit an das westliche Niveau anpassen).
Können diese Mindestlohn-Nachweise nicht erbracht werden, dürfen die Produkte eben nicht eingeführt werden oder es wird ersatzweise ein hundertprozentiger Zusatzoll erhoben (würden die Einnahmen daraus zur Finanzierung der Entwicklungshilfe verwendet, könnte wohl kaum jemand etwas dagegen einwenden).


Was macht es schon, wenn das Pfund Kaffee statt 3,50 Euro dann fünf oder sechs Euro kostet und wenn man für ein Billig-T-Shirt statt drei mindestens sechs oder sieben Euro hinblättern muss? Kein aufrechter Mensch in Deutschland befürwortet die Ausbeutung von Hungerlöhnern in anderen Staaten! Das fiese System wird der Gesellschaft aufgezwungen! Weil unsere Politiker sich weigern, anständige Mindestlöhne bei eingeführten Waren einzufordern.

Dabei wirkt sich das widerliche Lohndumping für Otto Normalbürger insgesamt äußerst nachteilig aus! Weil er eben nicht nur Konsument, sondern gleichzeitig auch Erwerbstätiger oder Rentner ist. Auf der einen Seite spart der Verbraucher aufgrund der Hungerlöhne vielleicht 100 Euro im Monat. Anderseits macht ihn das globale Lohndumping aber zum großen Verlierer und Opfer: Aufgrund des globalen Lohndumpings koppeln sich die Reallöhne und Renten völlig vom Produktivitätswachstum ab. Unterm Strich ergibt sich für einen erwerbstätigen Bundesbürger aus dem freien Ausbeutungs-Welthandel ein Kaufkraftverlust von durchschnittlich etwa 1500 Euro (monatlich).

Wer einwendet, die Einhaltung des Mindestlohnes könne bei Importen kaum kontrolliert werden, verkennt die Folgen eines solchen Gesetzes.
Um den hohen Strafzöllen für ungeklärte Zulieferketten zu entgehen, werden viele Hersteller die Zersplitterung der Produktionsabläufe einschränken und die Zahl ihrer Zulieferer verringern. Zudem sorgt auch die wachende Konkurrenz dafür, dreiste Betrüger zu entlarven.
Mit jedem Staat, der ein Fairtrade-Gesetz einführt, würde die globale Produktion gerechter, überschaubarer und kontrollierbarer. Dubiose Geschäftsbeziehungen wären dann auch bezüglich der Steuerfahndung leichter aufzudecken und zu unterbinden.

 

5. Beweisebene:


Deglobalisierung

Ist es effizient, Büsumer Nordseekrabben per Lkw nach Marokko zu karren, sie dort pulen zu lassen, um sie danach wieder nach Deutschland zu transportieren?
Schont dies die Umwelt, wird die Qualität dadurch besser (die Ware frischer)?

Pro und contra Deglobalisierung: Die internationale Arbeitsteilung ist im höchsten Maße ineffizient!
Im Grunde genommen ist die internationale Arbeitsteilung äußerst umständlich und kontraproduktiv. Es vereinfacht die Produktion nicht, wenn zum Beispiel die Bauteile einer elektrischen Zahnbürste aus weltweit verstreuten Fabriken angeliefert werden.
Die Produktion lässt sich durch die Dezentralisierung schlechter koordinieren, der Aufwand für die Logistik und Qualitätskontrolle vervielfacht sich, es werden unzählige Dolmetscher und Juristen benötigt - und der Hersteller muss dennoch bangen, dass seine Produkte im fernen Ausland gefälscht oder nachgeahmt werden, sein Unternehmen im Ausland mit juristischen Tricks ausgebootet wird, er zu unfreiwilligen Joint Ventures gezwungen wird, Betriebsgeheimnisse ausspioniert und Patente missachtet werden. Das ganze Risiko und der große Aufwand rechnet sich für den Hersteller nur aus einem Grund: Wegen des grotesken Lohngefälles!

Kann die umständliche internationale Arbeitsteilung dem Wohle der Menschheit dienen?

 

 

6. Beweisebene:

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Wie viele Tote, Kranke, Lärm- und Stressgeplagte, welche Klimaschäden und Umweltbelastungen verdanken wir dem kontraproduktiven Warentourismus, der internationalen Arbeitsteilung, der Globalisierung?

Pro und contra Deglobalisierung: Die wahren Kosten werden verschwiegen!
Die umständliche internationale Arbeitsteilung und der daraus resultierende Warentourismus belastet im hohen Maße die Umwelt und die Atmosphäre. Allein in Deutschland sterben pro Jahr mindestens 40.000 Menschen an den Folgen der Feinstaubemissionen. Dies kann man natürlich nicht alles der Globalisierung anlasten - zum Teil aber doch. Man bedenke zudem: Gäbe es den globalen Dumpingwettbewerb nicht, könnten (weltweit) höhere Umweltstandards umgesetzt werden.
Warum werden diese Negativfaktoren ignoriert? Die Kosten der globalisierungsbedingten Umweltzerstörung tauchen in keiner Bilanz auf. Auch aus dieser Perspektive heraus wird deutlich, dass die Globalisierung eben nicht wie versprochen unseren Wohlstand fördert, sondern ganz im Gegenteil unsere Lebensqualität einschränkt.

 

7. Beweisebene:


Pro und contra Deglobalisierung: Die internationale Arbeitsteilung fördert nicht die Qualität!
Als Chef eines Fotoversandhauses kann man so manches Mal auch hinter die Kulissen schauen. Schon mehrere Firmenvertreter haben mir anvertraut, dass die Produktion stillschweigend ins Ausland verlagert wurde und nunmehr die Qualität "natürlich" nicht mehr dem vorherigen Niveau entspreche. In kaum einem Fall kam es durch das Outsourcing zu spürbaren Preissenkungen.
Ausbaden müssen die häufigeren Qualitätsmängel die Händler und die Verbraucher. Die Mangelware muss zum Händler zurückgebracht oder zurückgeschickt werden, der wiederum muss sie beim Hersteller reklamieren. Das ist für alle Seiten unangenehm, zeitaufwendig und teuer. Aber in kaum einer Kostenrechnung werden diese schwerwiegenden Nachteile des Outsourcings berücksichtigt.
Auch in der staatlichen Inflationsberechnung tauchen die Qualitätseinbußen nicht auf. Die Inflation ist in Wirklichkeit also höher als angenommen, dadurch sinken auch die Reallöhne und Renten stärker als vermutet.
Näheres...

 

 

8. Beweisebene:


Deglobalisierung

Ramschware statt Qualitätsprodukte...
Ist es sinnvoll, wertvolle Rohstoffe und Ressourcen für minderwertige Produkte zu vergeuden?

Deutsche Möbelhersteller haben sich mit der Herstellung von Billigregalen gar nicht erst abgegeben. So einen Ramsch wie in der Abbildung links gab es früher nicht.

Pro und contra Deglobalisierung: Falsche (subventionierte) Preise verändern das Kaufverhalten!
Die Fehlentwicklung zur Wegwerfgesellschaft ist ebenfalls Folge eines fehlenden Mindestlohngesetzes bei Importen. In Deutschland werden zum Beispiel Textilien im Durchschnitt nur noch sieben Mal getragen. Die ewige Schnäppchenjagd verführt zum überflüssigen Konsum. Ist etwas defekt, wird es meist weggeworfen und nur noch in Ausnahmefällen repariert.
Würde die Menschheit weltweit für ihre Arbeit fair entlohnt, würde sich das Kaufverhalten allgemein ändern, der Respekt vor der Umwelt und Natur würde zunehmen und mit den globalen Rohstoffressourcen würde überlegter umgegangen.

Unter diesem Aspekt sei auch die Überlegung erlaubt, ob die Aufhebung der Preisbindung in Deutschland Anfang der 1970er Jahre sinnvoll war. Sie hat einen fürchterlichen Verdrängungswettbewerb in Gang gesetzt, das Geiz-ist geil-Zeitalter eingeläutet, die Monopolisierung vorangetrieben, die fachliche Beratung im Handel dezimiert - und insgesamt betrachtet nicht einmal die Preise für den Verbraucher spürbar gesenkt. Weil heute viel zu viel Geld in die Werbung fließt (man denke nur einmal an die exorbitanten Kosten für die Anzeigen- und Prospektflut im Lebensmittelhandel).

Der Verbraucher bezahlt die ewige Schnäppchenjagd auch noch mit zusätzlichem Stress: Er muss Angebote studieren und vergleichen und kann nicht mehr im inhabergeführten Tante-Emma-Laden um die Ecke einkaufen, er muss mit seinem Auto (ohne geht's kaum noch) zum nächsten Supermarkt fahren.
In den USA müssen übrigens Mindestpreise eingehalten werden (die der Hersteller bestimmt). Auch das wäre eine Lösung. Sie würde auch die kriminelle Energie (Mehrwertsteuerbetrug, Grauimporte, Produktfälschungen), die sich im Handel immer weiter ausbreitet, abbauen.

 

9. Beweisebene:


Pro und contra Deglobalisierung: Die Globalisierung schürt das Anspruchsdenken!
Weil es uns so unendlich gut geht (allerdings schlechter als 1980), Deutschland als Exportweltmeister gilt und einen hohen Handelsbilanzüberschuss aufweist (der dem Durchschnittsbürger wenig nützt), meint man im Ausland tatsächlich, unser Wohlfahrtsstaat könne für fast alles aufkommen.

Auf diese Weise wurde Deutschland zum größten Nettozahler der EU und zum größten Gläubiger der Euro-Schuldenunion. Das kleine Deutschland ist insgesamt betrachtet vermutlich die Nummer 1, wenn es um Entwicklungshilfen, Schuldenerlasse und die Aufnahme von Armutsflüchtlingen geht. Und immer tönt es, es sei noch lange nicht genug, es müsse mehr getan werden.
In den beiden letzten Jahren ist die Bevölkerung in Deutschland aufgrund der Zuwanderung um 1,2 Millionen gewachsen. Nicht einmal 200.000 dieser Neubürger können sich eigenständig ernähren - über eine Million leben jetzt zusätzlich auf Kosten des Sozialstaates. Und dennoch heißt es "der Globalisierung verdanken wir unseren Wohlstand". Wie kann man nur so naiv sein?

 

 

10. Beweisebene:

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Fernlaster ruinieren unsere Straßen und die Anlieger werden zur Kasse gebeten.

Was denken sich unsere Volksvertreter nur dabei? War es in den letzten 60 Jahren nicht möglich, dieses Unrecht zu beseitigen?

Pro und contra Deglobalisierung: Worüber man nicht spricht!
Viele im Alltag auftauchende Belastungen werden der Globalisierung nicht angelastet, weil über die Ursachen kaum nachgedacht wird. So leiden zum Beispiel inzwischen drei von vier Bundesbürgern unter Schlafstörungen. Das ist nicht zuletzt eine Folge des zunehmenden Straßenlärms und Arbeitsstresses. Gäbe es die "internationale Arbeitsteilung" nicht (würde es also nicht die krassen Lohnunterschiede geben), sähe unsere Welt ganz anders aus (weniger Lohndumping, weniger Leistungsstress, weniger Lkw-Verkehr - mehr Lebensqualität).

Der globalisierungsbedingte Lkw-Fernverkehr führt übrigens noch zu vielen anderen Ungerechtigkeiten: So müssen zum Beispiel in Schleswig-Holstein für die Straßensanierung die Anlieger aufkommen (nur 15 % der Kosten übernimmt das Land). Man stelle sich vor: Da brausen die schweren Lkw dicht an den Häusern vorbei das die Wände zittern (insbesondere bei Umleitungen), und die Anrainer werden zu allem Überfluss auch noch bezüglich der Straßensanierung in die Pflicht genommen (Kosten je nach Grundstücksgröße in der Regel zwischen 10.000 und 30.000 Euro). Bekanntlich richtet ein einziger 40-Tonner so viel Schaden an wie 50.000 Pkw.

Auf den Fernstraßen verursacht der unnötige, globalisierungsbedingte Warentourismus schwere Verkehrsunfälle (mit jährlich etwa 1000 Toten und zigtausend Verletzten). Über die Unfälle wird zwar berichtet, aber über die Hintergründe wird geschwiegen bzw. es wird gar nicht darüber nachgedacht. Es möge doch bitte ja kein Schatten auf die Globalisierung fallen, niemand auf die Idee kommen, über Zölle oder ein Mindestlohn-Importgesetz den Wahnsinn zu beenden.

 

11. Beweisebene:

Pro und contra Deglobalisierung: Die Globalisierung erleichtert den Steuerbetrug!
Ist es normal, dass so manche Großkonzerne kaum Steuern zahlen? Weil sie erwirtschaftete Gewinne gleich wieder investieren (zum Beispiel zum Aufkauf vaufstrebender Konkurrenzunternehmen nutzen)? Oder weil sie hohe Gewinne in Steuerparadiese verlagern (an eigens dafür geschaffene Tochterfirmen hohe Lizenzgebühren zahlen)? Oder weil sie durch das Vortäuschen von Exporten hohe Mehrwertsteuer-Rückzahlungen ergaunern (Karussellgeschäfte)? Nein, ich halte das alles nicht für normal! Aber es erklärt, warum so viele Lobbyisten eine Deglobalisierung fürchten.

 

 

12. Beweisebene:

Pro und contra Deglobalisierung: Die Globalisierung und die offenen Grenzen provozieren einen Fachkräftemangel - trotz hoher Massenarbeitslosigkeit!
Wenn es keinen intakten Binnenmarkt gibt, wird die Marktwirtschaft quasi abgeschafft. Das natürliche Spiel von Angebot und Nachfrage funktioniert dann nicht mehr. Weil importierte Dumpingangebote die ausgleichenden Kräfte aushebeln. Es gibt keine sicheren Arbeitsplätze mehr, wenn ausländische Billiglöhner oder Billigfirmen moralische Grundwerte infrage stellen. Wobei dann noch hohe Hartz-IV-Zahlungen das Leistungsprinzip verhöhnen.

 

 

Fazit


Pro und contra Deglobalisierung: Gibt es auch nur einen relevanten Anhaltspunkt, der die These einer wohlstandsfördernden Globalisierung bestätigt?
Und ist es wahr, dass "wir" bzw. Deutschland und die westliche Welt von der Ausbeutung der Billiglöhner profitieren?
Nein! Ganz bestimmt nicht! Es handelt sich dabei um infame Unterstellungen, um eine schamlose Volksverdummung und Volksverhetzung. Die gesamte Menschheit könnte aufatmen, würde die Ausbeutung über Zölle oder ein Mindestlohn-Gebot für Einfuhren eingedämmt und das widerliche globale Lohndumping beendet.

 

Hintergrund:
Warum werden wir immer wieder als Schmarotzer hingestellt?
Der Vorwurf des Schmarotzertums und der gewissenlosen Ausbeutung kommt nicht von ungefähr. Die Demütigung dient der Einschüchterung! Es werden Schuldgefühle aufgebaut, die unsere Gesellschaft gefügig machen für Zumutungen aller Art.
Es heißt dann nicht nur, wir sind auf die Zuwanderung angewiesen (weil unser Land sonst ausstirbt). Angeblich haben wir wegen unseres Schmarotzertums auch die moralische Verpflichtung, Armutsflüchtlinge aufzunehmen (weil "wir" deren Elend zu verantworten haben). Man kennt die abgelutschten Sprüche zur Genüge: "Erst kamen die Waren und jetzt kommen halt die Menschen - so ist das nun einmal".

In jahrzehntelanger Propagandaarbeit wurde uns quasi das Recht auf einen eigenen Nationalstaat bzw. die Wahrung von Eigeninteressen abgesprochen (nicht einmal eine eigene Währung erlaubt man uns). Wer die Umwandlung zum Multikultistaat ablehnt ("Jeder hat das Recht, in Deutschland Asyl zu beantragen"), gilt als verblödeter Unmensch oder rechtsradikaler Rassist. Dabei sollte doch jeder wissen, dass Deutschland nicht das Sozialamt der Welt sein kann.

 

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Nachtrag 11. Mai 2017:
Solarworld stellt Insolvenzantrag!
So ist das halt in einer globalisierten (zollfreien) Welt: Nun muss auch der deutsche Solarzellenhersteller Solarworld (3000 Mitarbeiter) einen Insolvenzantrag stellen. Gegen eine ausländische übermächtige Billigkonkurrenz kann ein Produzent in einem Hochlohnland nun einmal kaum bestehen, auch wenn er zu den Pionieren der alternativen Energien zählt und mit seinen zukunftsweisenden Innovationen und Erfindungen bahnbrechende Entwicklungsarbeit geleistet hat.

Wer der Geschäftsleitung jetzt Versäumnisse und Fehler unterstellt, argumentiert unfair. Denn eine echte Überlebenschance hätte das Unternehmen Solarworld vermutlich nur gehabt, wenn es seine Fabrikation in ferne Niedriglohnländer verschoben hätte. Aber selbst eine komplette Auslagerung nützt wenig, wenn andere Staaten ihre Zukunftsindustrien noch zusätzlich über hohe Zuschüsse schützen. Man subventioniert einfach so lange, bis die gesamte Weltkonkurrenz plattgemacht wurde. Ist das Ziel erreicht, können die Subventionen zurückgefahren und die Weltmarktpreise drastisch angehoben werden.
Ein Hochlohnland wie Deutschland hat später kaum noch eine Möglichkeit, verlorenes Terrain zurückzuerobern. Der Zug ist dann einfach abgefahren, weil die Entwicklung weiter vorangeschritten ist und neue Patente und fehlendes Know-how einen Wiederaufbau unmöglich machen.

 

Am gleichen Tag (11. Mai 2017):
Martin Schulz will die Produktentwicklung vorantreiben!
In einer aufpeitschenden Wahlkampfrede (zur Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen) rief der SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz dazu auf, mehr Geld für die Bildung, die Forschung, für Produktentwicklungen und Startups auszugeben.
Derart mitreißende Appelle klingen zwar gut und machen Mut - im Grunde handelt es sich dabei aber nur um hohle Sprüche, die nichts bewirken und von den eigentlichen Problemen ablenken. Auch die Solarindustrie hat die Bundesregierung einst mit Milliardensummen gefördert - die Früchte ernten jetzt andere. Wenn Stundenlöhne von 30 Cent und 30 Euro aufeinanderprallen, ist der Ausgang dieses von etablierten Parteien so vehement verteidigten Unrechtssystems vorgezeichnet.

 

Nachtrag 21. November 2017:
"Warum sind Sie, Herr Müller, gegen den freien Wettbewerb?"
Gestern fragte mich jemand per Email, wieso ich mich gegen den freien Wettbewerb ausspreche. Deshalb noch einmal in aller Deutlichkeit: Ich verabscheue nicht den freien Wettbewerb, sondern den unfairen Wettbewerb. Lohnunterschiede von 1000 Prozent halte ich zum Beispiel nicht für fair. Würde es weltweit gleiche Standortbedingungen (gleiche Löhne, Steuern, Umweltauflagen) geben, wären Zölle überflüssig.

Ich trete ein für Chancengleichheit: Wie soll ein inländischer Fabrikant (für Kameras, Computer, Smartphones, Waschmaschinen, Textilien, Schuhe) mit dem Billiglohnland konkurrieren, wenn er den 10fachen Lohn und saftige Steuern zahlen, hohe Arbeits- und Umweltauflagen einhalten muss? Das ist doch fast ein Ding der Unmöglichkeit! Zumal Transportkosten im Gegensatz zu früher heute keine große Rolle mehr spielen (auch weil sie subventioniert werden).
Zu sagen, wir konzentrieren uns in Deutschland dann halt auf die Produktion von Autos, Maschinen und Chemikalien, halte ich für eine ganz schlechte Idee, eine Lebenslüge. Von drei oder vier Exportbranchen abhängig zu sein ist ein hochriskantes Vabanquespiel! Irgendwann wird man immer von der einen oder anderen Volkswirtschaft eingeholt und überrollt (wie viele Branchen sind hierzulande in den letzten 50 Jahren bereits ausgestorben). In der Autoindustrie wird das Dilemma schon sichtbar: Die Chinesen kaufen zunehmend deutsche Schlüsseltechnologien der Zulieferindustrie. Der deutsche technologische Vorsprung schwindet also auch in diesem Segment.

 

Nachtrag Mai 2018:
China kauft High-Tech-Firmen auf!
Endlich schnallen wohl auch einige kritische Medien und Filmemacher, wohin der Hase läuft. Endlich berichten sie darüber, wie China gezielt deutsche High-Tech-Firmen aufkauft. Von den gut 1000 mittelständischen Weltmarktführern hierzulande hat sich China in den letzten Jahren bereits ein Fünftel einverleibt.
Erst als der Roboterhersteller Kuka in chinesische Hände überging, scheinen auch Politiker die Systematik zu erkennen. Einst betrieben Konkurrenten Werksspionage, kupferten ab, warben Forscher und Ingenieure ab - heute kauft man gleich das ganze Unternehmen!
Das autoritär geführte China agiert auch in dieser Hinsicht unerreicht schlagkräftig. Denn es kann über mächtige Staatskonzerne alle Mitbewerber ausstechen. Was macht es schon, für ein Unternehmen wie Kuka einige hundert Millionen Euro mehr an bedrucktem Papier zu berappen, wenn man dafür zum Weltmarktführer in der vermutlich wichtigsten Schlüsseltechnologie aufsteigt?
Die auf kurzfristige Renditen schielende private Shareholder-Konkurrenz in den demokratischen Staaten ist da weit weniger flexibel und vorausschauend.

 

Clever gegen naiv - wer gewinnt?
Die chinesische Führung verhält sich genau so, wie ich es bereits vor ca. 20 Jahren prophezeit habe. Die damalige Prognose fiel nicht schwer, denn die chinesische Regierung handelt nach strategischen, wohlüberlegten Gesichtspunkten. Ihr Vorgehen ist in keiner Weise zu vergleichen mit der in den westlichen Demokratien allgemein vorherrschenden naiven Blauäugigkeit.
Noch geben sich die chinesischen Investoren äußerst brav und meiden es, die aufgekauften Firmenstandorte in Deutschland zu schließen. Aber wie lange hält dieser Großmut an? Wenn chinesische Hersteller erst einmal ihre globale Konkurrenz auf breiter Front technologisch abgehängt haben (das Jahr 2025 scheint hierfür ein markantes Zieldatum zu sein), werden sie ihre bisher gezeigte Zurückhaltung wahrscheinlich aufgeben.
Dann haben sie es nicht mehr nötig, sich zu verstellen und können ihr wahres Gesicht zeigen. Dann wird der Spieß umgedreht. Dann werden die alten Industrienationen, die einst arroganten Herrenländer, die China über hundert Jahre gedemütigt haben, von ihrem Thron gestoßen. Dann können einige dieser Länder froh sein, zur chinesischen Werkbank werden zu dürfen.

 

Die EU ist keine Hilfe, sondern ein Klotz am Bein!
Auch das werden die Europäer irgendwann einsehen müssen: Die EU ist keine Hilfe im globalen Wettkampf, sondern ein Klotz am Bein!
Die albernen Träume und Visionen, mit denen die Europäer nun schon seit Jahrzehnten hingehalten und benebelt werden, hat die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit zusätzlich geschwächt. Die ewige Brüsseler Bevormundung, die Bewältigung von zigtausenden zusätzlichen Vorschriften, die Unsolidarität und Uneinigkeit zwischen den EU-"Bruder"staaten sind einfach nicht praxistauglich.
Hinzu kommt der Euro, den man wohl nur noch als idiotisch bezeichnen kann und der die EU endgültig zu einer lahmen, kontraproduktiven Transferunion verkommen lässt. Wie lange will man sich noch etwas vormachen, wie lange will man die Augen verschließen?

 

 

Nachtrag 12. 10. 2021:
"Auch in diesem Jahr gibt's ein Wirtschaftswachstum von 2,8 %!"

Bravo? - Was soll diese verklärende Selbstbeweihräucherung? Hofft man mit dieser verblödenden Schönfärberei, Wahlen zu gewinnen? Soll niemand auf den Gedanken kommen, das politische Establishment habe versagt? Soll der seit 1980 anhaltende schleichende Niedergang vertuscht werden?

 

Was bedeutet ein Wachstum von 2,8 %, wenn die realen Nettolöhne und Renten sinken?
Im Vergleich zu 1980 (789 Milliarden) hat sich das deutsche Bruttoinlandsprodukt bis 2019 mehr als vervierfacht (auf 3473 Milliarden Euro). Aber was hat das für eine Aussagekraft, wenn wichtige Faktoren bei der Berechnung ausgeklammert werden? Seit 1980 haben sich die realen Nettolöhne und Renten in Deutschland um etwa 15 % verringert, man ist also von einer Vervierfachung des Wohlstandes weit entfernt.

 

Dient das gepriesene Wirtschaftswachstum der Volksverdummung?
Warum wird der Bevölkerung nicht reiner Wein eingeschenkt? Warum erklärt man nicht, wie sich die Zahlen zusammensetzen (berechnet werden) und was sie letztlich bedeuten? Hat man Angst vor einer Erstarkung der Opposition? Oder befürchet man, die bisherigen Propagandaparolen "Deutschland profitiert … von der EU, dem Euro, dem globalen Lohn- und Steuerdumping" würden einem nicht mehr abgekauft und als Fake News abgetan?

 

Was oder wem nützt ein famoses "Wirtschaftswachstum", wenn der breite Wohlstand sinkt?
Die breite Wahrnehmung dieses entlarvenden Phänomens würde in der Tat das Vertrauen in unsere Demokratie und unser abgöttisch verehrtes Wirtschaftsmodell (EU, Euro, Globalisierung) erschüttern. Aber eine solche an die Wurzel gehende Infragestellung scheint in unserem liberalen Staat der parlamentarischen Demokratie, der Meinungs- und Pressefreiheit, gar nicht erlaubt. Dabei wäre der Erkenntnisgewinn gewaltig.

 

Mit trickreichen Zahlen lässt sich fast alles bemänteln! Fällt es tatsächlich niemandem auf, dass das BIP oder das Wirtschaftswachstum keinerlei Aussagekraft mehr besitzt?

 

Wie generiert man ein hohes Wirtschaftswachstum?
Zum Beispiel durch eine chronische Unterbewertung der Inflation. Es gibt aber auch noch andere Tricks. Denn Wirtschaftswachstum bedeutet ja nicht unbedingt, dass aus dem zusätzlichen Leistungsvolumen auch ein Nutzen gezogen werden könnte. Man kann zum Beispiel die Bürokratie aufblähen bis zum Gehtnichtmehr (das schafft massig Umsatz und Arbeitsplätze) und zunehmend Geld in die Werbung oder den Gütertransport stecken. Man kann nahezu unbegrenzt Planstellen schaffen für die Aufnahme und Integration der Flüchtlinge. Es gibt so viele Möglichkeiten, Umsätze und Wirtschaftsleistungen und damit auch das BIP aufzublasen. Wenn die Effizienz keine Rolle mehr spielt (weil man die Marktwirtschaft durch den Zollverzicht de facto abgeschafft hat), sind die Möglichkeiten schier unbegrenzt. Seit 1990 hat sich zum Beispiel die Zahl der Juristen in Deutschland verdreifacht. Welch eine Brisanz steckt allein hinter diesem Trend.

 

Die einseitige Belastung (Bestrafung) des Faktors Arbeit begünstigt unrentabele Automatisierungen …
Die Arbeitskosten werden über die Sozialversicherungsbeiträge unnötig in die Höhe getrieben, während die Anschaffung von Maschinen oft noch subventioniert wird. Das fördert Investitionen, die bei einer neutralen Behandlung von Arbeit und Kapital unrentabel wären. Dieser Trend wird durch die manipulierte Nullzinspolitik sogar noch verstärkt. Würden Sozialleistungen (Rente, Krankheit, Pflege, Arbeitslosigkeit) über Zölle und/oder höhere Mehrwertsteuern finanziert, würde die künstliche Aufblähung des BIP über den Investitions-/Automatisierungswahn nachlassen. Und es gäbe mehr Arbeitsplätze für Geringqualifizierte und Behinderte. Arbeitsplätze, die auch in unserer Gesellschaft dringend benötigt werden.

 

Eine Vervierfachung des BIP seit 1980 - bei gleichzeitig sinkenden realen Nettolöhnen und Renten. Wie kann das angehen? Allein schon dieser Aspekt zeigt, wie sehr man sich auf Statistiken und Propaganda verlassen kann.

 

Laut CEBR (Diagramm im Spiegel Heft 4/2021) ist das Bruttoinlandsprodukt in der EU preisbereinigt von 2005 bis 2020 leicht gesunken, während es sich im gleichen Zeitraum in China verfünffacht hat. 2005 betrug das BIP in China 3 Billionen Dollar und in den 27 Staaten der EU (also ohne Großbritannien) 15 Billionen Dollar. Inzwischen hat China die EU längst überflügelt. Wobei es in der EU natürlich starke Unterschiede gibt: Die EU-Niedriglohnländer haben aufgeholt, während die EU-Hochlohnländer umso mehr abgesunken sind.

 

Nachtrag 7. 8. 2022:
"Würde ein Auto komplett in Europa gefertigt, würde es sich um 30 % verteuern!"

Im Spiegel vom 6. 8. 2022 wird wieder einmal das Dogma bedient, die Globalisierung ließe sich nicht mehr zurückdrehen. Dafür wurden auf Seite 62 zwei Hauptargumente ins Feld geführt: 

Das erste Hauptargument: Ein vollständig in Europa hergestelltes Auto wäre 30 % teurer!
Das mag vielleicht vordergründig stimmen, bestätigt aber meine seit Jahrzehnten vorgebrachte These, nach welchem die Globalisierung ohne Ausbeutung der Beschäftigten in den Niedriglohnländern schon lange mausetot wäre. Würde es weltweit gleiche Löhne und Steuern geben, wäre die "internationale Arbeitsteilung" längst Geschichte. Weil sie einen immensen zusätzlichen (und umweltschädigenden) Arbeitsaufwand verursacht.
Ein weiterer Aspekt: Die schamlose Ausbeutung der Billiglöhner im Ausland verlangsamt den Fortschritt! Befände sich die Herstellung arbeitsintensiver Autoteile in Deutschland, wäre die Automatisierung schon aus Kostengründen viel weiter fortgeschritten. Die 30 % Teuerung würden also nur vorübergehend anfallen und nur bei einer abrupten Rückverlagerung (die ja gar nicht möglich ist).

Das zweite Hauptargument: Der Fachkräftemangel würde eine weitreichende Produktionsverlagerung nach Europa kaum erlauben!
Aber was bedeutet eine solche Aussage? Verbirgt sich dahinter nicht das Eingeständnis, dass wir weit über unsere Verhältnisse leben? Ich denke, ein Land wie Deutschland hat nur Anspruch auf das, was es selbst zu leisten imstande ist. Alles andere ist Schmarotzertum, vielfach sogar eine verkappte Versklavung von Menschen in Not.
Wenn Deutschland meint, einen Großteil seiner Produktivität in die Verwaltung, Bürokratie, Rüstung, Werbung, in überbordende EU-Vorschriften, sozialem Luxus, Prestigebauten usw. stecken zu müssen, fehlt es natürlich an anderer Stelle. Allein die Bundesagentur für Arbeit beschäftigt meines Wissens inzwischen 100.000 Angestellte. Obwohl wir doch angeblich in Deutschland fast eine Vollbeschäftigung und einen Fachkräftemangel haben.

Eine Anwerbung von ausländischen Fachkräften ist keine Lösung.
Nicht nur, weil diese Fachkräfte dann in ihren Heimatländern fehlen (die wirklich guten Leute werden dort dringend benötigt). Nach Deutschland zieht es bislang jährlich über eine Million Menschen. Sie alle brauchen Wohnungen, Schulen, Krankenhäuser, Straßen, Windkraftanlagen (wer soll das alles bauen?) - und natürlich auch Lehrer, Ärzte, Dolmetscher, Juristen, Betreuer usw. Der Fachkräftemangel wird per se durch eine Zuwanderung nicht beseitigt, er verschiebt sich lediglich in andere Bereiche und verstärkt sich dabei noch.

Die 30-%-Teuerungstheorie halte ich für eine stumpfsinnige Milchmädchenrechnung!
Natürlich mag es Waren geben, die bei einer nahezu vollständigen Produktion in Deutschland zunächst deutlich teurer werden. Aber Einzelaspekte vernebeln nur den Blick fürs Große und Ganze. Entscheidend ist doch die Entwicklung der Lebensqualität bzw. realen Stundennettolohnes.
Und da sind die Fakten niederschmetternd: Seit 1980 sind die realen Nettolöhne und Renten um ca. 20 % gesunken! Obwohl sie sich doch aufgrund genialer produktiver Fortschritte eigentlich hätten verdoppeln müssen. Als die BRD (oder auch die DDR) noch weitgehend Selbstversorger waren, hat sich der Lebensstandard Jahr für Jahr um durchschnittlich 5 % erhöht. Und seitdem sich die westliche Welt der Globalisierung (dem Zollfreihandel) verschrieben hat, geht es nur noch bergab. Mit steigenden Risiken und Abhängigkeiten. Sogar die private Altersvorsorge ist heute nicht mehr sicher (8 % Inflation, 0 % Sparzins), weil die Globalisierung und die Europäische Union nur noch über eine Billiggeldschwemme über die Zeit gerettet werden kann. Ohne Billiggeldschwemme wäre sowohl die EU als auch die Globalisierung gar nicht mehr existent.

Fazit: Die zwischenzeitliche Entwicklung mancher Einzelpreise bei einer Rückverlagerung der Produktion ist ziemlich irrelevant. Entscheidend sind ganz andere Dinge, wie etwa die staatliche Handlungsfähigkeit und Unabhängigkeit. Die Gesamtbilanz zeigt, dass die "internationale Arbeitsteilung" alles andere als produktiv ist, auch weil sie eine Volkswirtschaft erpressbar macht. Ich erinnere hier nur einmal an das globale und innereuropäische Lohn-, Konzernsteuer-, Ökologie-, Zins- und Zolldumping, die Möglichkeiten der Steuerhinterziehung über Steueroasen, den gigantischen Scheinexport-Mehrwertsteuerbetrug (die Karussellgeschäfte) usw. Die ausbeuterische Produktion in fernen Billiglohnländern geht zudem einher mit der Verlagerung von Wissen. Wie will man deren Folgen berechnen? Und wie bepreist man die langen, unsicheren Lieferketten, die deutsche Fließbänder lahmlegen und den Staat immer wieder zur Zahlung von Kurzarbeitergeldern zwingen?

 

Nachtrag:
Was will die Ampel? Höheres Bürgergeld und weiterhin unbegremste Zuwanderung oder die Rettung deutscher Schlüsselindustrien?

 


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Zustimmende Beurteilung dieses Artikels:

Die Deglobalisierung wird zu unrecht verteufelt! Die Globalisierung führt zu einem weltweiten Lohn-, Ökologie-, Konzernsteuer- und Zinsdumping. Das kann nicht gut sein.

 

Ablehnende Beurteilung dieses Artikels (ich bin ganz anderer Meinung als Manfred J. Müller):

Ich glaube einfach nicht, dass die Reallöhne seit 1980 sinken und die Arbeitslosenzahlen sich seit 1962 verzwanzigfacht haben. Es kann nicht sein, denn in den Medien wird doch ein ganz anderes Bild gezeichnet.

Die Globalisierung schafft Wohlstand und die internationale Arbeitsteilung ist effizient und umweltfreundlich.

Die Globalisierung erleichtert nicht den Steuerbetrug. Es gibt keine Mehrwertstuer-Rückerstattung über vorgetäuschte Exporte (Karussellgeschäfte).

Zwar gab es vor der Globalisierung (vor 1980) Jahr für Jahr beachtliche reale Lohnerhöhungen, dennoch ist von einer Deglobalisierung abzuraten. Der seit 1980 stattfindende Niedergang Deutschlands hat rein gar nichts mit der Globalisierung (dem Zollfreihandel) zu schaffen.

 

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© Dieser Text ist die Zusammenfassung einer Studie des unabhängigen, parteilosen Wirtschaftsanalysten und Publizisten Manfred J. Müller aus Flensburg
. Erstveröffentlichung 2013 (aber immr noch aktuell).

 


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