Translater:
Im brutalen globalen Unterbietungswettbewerb ist Deutschland als Produktionsstandort einfach zu teuer: Zu hohe Löhne und Sozialleistungen, zu hohe Energiekosten (seit der indirekten Beteiligung am Ukrainekrieg), eine EU-bedingte Bürokratie- und Vorschriftenflut. Jetzt immer noch auf die extreme Ex- und Importabhängigkeit zu setzen wäre mehr als fahrlässig. Und dumm. Wenn Deutschland die drohende Deindustrialisierung verhindern will, muss es den heimischen Markt wiederentdecken! Und sich schrittweise über Einfuhrzölle vom kontraproduktiven System des Lohn-, Ökologie-, Steuer- und Zinsdumpings abkoppeln.
Die Mächtigen sträuben sich noch immer gegen die Deglobalisierung
Obwohl durch Corona hinreichend bewiesen wurde, wie schädlich lange Lieferketten sind, wird noch immer gegen eine Deglobalisierung gewettert. Denn zu viel steht für die Reichen auf dem Spiel. Sie wissen schließlich: Die Globalisierung (also der Zollfreihandel) ermöglicht ihnen die gnadenlose Ausbeutung der Natur und der Menschheit, ohne Zollfreihandel wäre das lukrative Lohn-, Ökologie-, Konzernsteuer-, Zins- und Zolldumping und die Erpressung aller Staaten gar nicht möglich.
Deshalb läuft der gut geschmierte Propagandaapparat des Establishments bzw. der Konzerne jetzt auf Hochtouren. Mit penetranter Gehirnwäsche wird die Ideologie der Globalisierung und des Kasinokapitalismus verteidigt. Die Elite der Demagogen aus Politik, Wirtschaft und Medien warnt eindringlich vor den Gefahren einer Deglobalisierung, einer Verkürzung der Lieferketten, einer weitreichenden nationalen Selbstversorgung. Sie schürt gezielt Panik, geizt nicht mit schwer durchschaubaren Verschwörungstheorien, um eine Abnabelung der ideologisch verankerten Ex- und Importabhängigkeit um jeden Preis zu vermeiden.
Irreführende
Kausalketten: Gefangen im Netzwerk der Vorurteile
Die
mächtigen Drahtzieher der Globalisierung (vor allem die Manager
der Weltkonzerne) wettern beharrlich mit einer irreführenden
Dauerkampagne gegen eine Deglobalisierung. Sie fürchten
nichts mehr als eine Anhebung der Importzölle. Ihr
einseitiges Denkschema/Dogma:
1. Die Produkte (z. B. Autos) würden bei Zollanhebungen im
Herstellerland wegen notwendiger ausländischer Zulieferungen
teurer.
2. Das würde die Inflation anheizen.
3. Die teureren Waren könnten im Ausland kaum noch abgesetzt
werden.
4. Aus Deutschlands gigantischem Handelsbilanz-Überschuss
würde ein dickes Minus.
5. Die heimische Währung (DM oder Euro) würde
geschwächt, Importe/Zulieferungen würden dadurch noch
teurer.
6. Der soziale Wohlstand und damit die Stabilität des Landes
wären in Gefahr.
Doch
bei dieser Propaganda-Argumentation werden die wichtigsten Faktoren
unter den Tisch gekehrt.
1. Die
Verteuerung der importierten Zulieferungen würde es erlauben,
vermehrt wieder im eigenen Land zu produzieren.
2. Die Fertigungstiefe z. B. bei einem Pkw steigt, die
Abhängigkeit von ausländischen Zulieferern sinkt.
3. Nach einer Phase der Anpassung wird zwar weniger exportiert,
aber auch viel weniger importiert. Was an Marktanteilen im Ausland
verloren geht, wird im Inland hinzugewonnen.
4. Viele tote Branchen (Textilien, Unterhaltungselektronik,
Büromaschinen usw.), in denen Deutschland einst führend
war, können bei angemessenen Zöllen erfolgreich
wiederbelebt werden.
5. Der eskalierte, umweltschädliche Welthandel würde bei
einer globalen Renaissance der Zölle auf ein vernünftiges
Maß zurechtgestutzt.
6. Sogar die kleine DDR konnte unter den üblen Bedingungen der
Planwirtschaft fast alles im eigenen Land herstellen. Warum soll
die große BRD trotz gigantischer wissenschaftlicher und
produktiver Fortschritte heute dazu nicht in der Lage sein?
7. Die ständige Panik, man könnte in den drei oder vier
übriggebliebenen Exportbranchen nicht mehr Weltspitze sein,
würde sich verflüchtigen. Ein weitgehend souveränes,
unabhängiges Land braucht keine Angst vor der Künstlichen
Intelligenz oder Digitalisierung haben. Da wäre es kein
Beinbruch, vorübergehend bisweilen auch nur Zweit- oder
Drittbester zu sein. Manch fragwürdige Entwicklungen
könnten gelassener abgewartet und beobachtet werden.
8. Insofern spielen auch die Inflationsrate und die
Währungsparitäten keine große Rolle mehr. Denn in
einer intakten Marktwirtschaft (mit gleichen Löhnen, Steuern,
Umweltauflagen usw.) pendeln sich diese Faktoren ganz von allein
(ohne staatliche Eingriffe) auf ein vernünftiges Niveau ein.
9. Was den Wohlstand betrifft: Als die BRD sich noch nicht der
absurden Ex- und Importabhängigkeit verschrieben hatte, als es
noch wirksame Zölle gab, waren jährliche
Reallohnzuwächse von mindestens fünf Prozent üblich.
Etwa seit 1980 hat sich dieser Trend umgekehrt: Trotz steigender
Produktivität sinken die realen Nettostundenlöhne. Dieser
Fakt sollte jedermann zu denken geben.
10. Was geschieht, wenn man weiterhin auf den unbezahlbaren
Subventions- statt auf den einträchtigen Zollprotektionismus
setzt? Die Globalisierungslobby tut gerade so, als wäre dann
alles in trockenen Tüchern. Das ist aber reines Wunschdenken!
Man sieht doch bereits in der Autoindustrie, wohin der Hase
läuft, wie der globale Dumpingwettbewerb die Hochlohnländer
in Bedrängnis bringt. Wartet man immer noch auf ein Wunder?
Meint man, man kann sich ewig über eine die Sparer enteignende
manipulierte Billigzinspolitik und kreditfinanzierte
"Sondervermögen" durchmogeln und die Lebenslügen der
Vergangenheit verteidigen?
Bei allen Debatten wird allzugern verschwiegen, dass der Umbau der Wirtschaft bei schrittweisen Zollanhebungen schleichend erfolgt. Niemand erwartet eine abrupte Umstellung vom Subventions- zum Zollprotektionismus. Der Staat und die Wirtschaft können sich ganz allmählich auf die neue (bzw. altbewährte) Normalität einrichten und das Tempo der Reform (der Zollanhebungen) kontrolliert durchsetzen.
Dass den amtierenden Weltkonzernen ein Wandel vom lukrativen Subventions- zum marktwirtschaftlichen Zollprotektionismus nicht schmeckt, ist verständlich. Aber muss sich die Menschheit einem monopolträchtigen Unternehmertum beugen, das vielleicht nur 10 % der globalen Wirtschaftsleistung aufbringt? Sind die Interessen der übrigen 90 % nachrangig?
Deglobalisierung: Ist die Globalisierung (der Zollabbau) Basis unseres Wohlstandes?
Und leben wir auf Kosten der anderen? Sind wir Ausbeuter und Parasiten?
Die Hüter der Deutungshoheit sind sich weitgehend einig: Der Globalisierung verdanken besonders wir Deutschen unseren Wohlstand. Und angeblich leben wir auf Kosten der anderen. "Würden nicht weltweit Billiglöhner schamlos ausgenutzt, könnte sich die Bevölkerung in den reichen Ländern vieles nicht leisten", heißt es. Doch stimmen diese ungeheuren, volksverhetzenden Vorwürfe? Wie schaut es mit der Beweislage aus?
Pro
und contra Deglobalisierung: Seit 1980 sinken die Reallöhne und
Renten!
In
Deutschland sind seit 1980 die inflationsbereinigten Nettolöhne
und Renten um etwa 20 % gesunken! Nicht einmal dieser entlarvende
Fakt ist ins Bewusstsein der Bevölkerung vorgedrungen. Weil er
von der Politik und den Medien hartnäckig geleugnet und
vertuscht wird. Man gaukelt Erfolge vor, die es nicht gibt und
wiederholt penetrant die beliebten Standard-Verdummungsthesen ("Wir
profitieren ganz besonders ... von der EU, dem Euro, dem Freihandel,
der Globalisierung, der Zuwanderung").
Schon
allein dieser eine Aspekt, die negative Entwicklung der
Reallöhne und Renten, lässt erkennen, dass die
über die Medien verbreitete Wohlstandsthese pure
Propaganda ist. Fakt ist: Die Globalisierung schmälert
die Kaufkraft, schädigt die Umwelt und
beeinträchtigt unsere Lebensqualität.
Pro
und contra Deglobalisierung: Seit den 1960er Jahren haben sich die
Arbeitslosenzahlen verzwanzigfacht!
Ist eine
Verzwanzigfachung
der Arbeitslosenzahlen
ein Beweis für eine wohlstandsfördernde Globalisierung?
Wohl kaum! Auch hier wird wieder getrickst und getäuscht, indem
man Statistiken schönt, einen Fachkräftemangel proklamiert
und mit dem absoluten Höchststand aus dem Jahr 2005 hinkende
Vergleiche anstellt.
Dass
heute die Arbeitslosenzahlen nicht noch weit höher
liegen, hängt wesentlich mit Sondereffekten zusammen -
zum Beispiel der hochriskanten Billiggeldschwemme (die den
Sparer schleichend enteignet), dem
Euro-Währungsdumping, den derzeit niedrigen
Rohstoffpreisen usw.
Es ist ein Trugschluss zu glauben, das globale Lohn-und Konzernsteuerdumping (als Folge des Zollabbaus) erhöhe unsere Kaufkraft. Das genaue Gegenteil ist der Fall! Die inhumane Ausbeutung der Erwerbstätigen in den Billiglohnländern sorgt zwar für niedrige Gestehungspreise, die werden aber selten weitergegeben. Im Grunde ist die internationale Arbeitsteilung aufwendig und kontraproduktiv. Und der globale Standortwettbewerb erzwingt auch hierzulande sinkende Reallöhne (schon seit 1980). Am Ende beschert der Zollfreihandel nur den Großkapitalisten, Konzernen und Spekulanten märchenhafte Gewinne und Machtansprüche.
Vor
allem technische Geräten sind heute günstig zu
haben. Aber diese Preisrückgänge sind nur zu einem
geringen Teil auf die Minilöhne in Fernost
zurückzuführen. Hauptursache
des erfreulichen Trends sind umwälzende technologische
Innovationen und die Automatisierung von
Produktionsabläufen.
Pro
und contra Deglobalisierung: Sinkende Preise führen oft zu
falschen Schlussfolgerungen!
Was den
Tricksern und Täuschern sehr gelegen kommt ist die Tatsache,
dass manche Waren immer billiger werden. In der Regel ist dies
aber die Folge des technologischen Fortschritts und der
Automatisierung.
Ein Computer, der dereinst einen großen Saal ausfüllte,
passt heute trotz tausendfach höherer Leistung in die
Aktentasche. Es werden nicht mehr zig Tonnen an Technik verbaut,
sondern nur noch einige hundert Gramm. Winzige Mikroprozessoren
ersetzen derweil auf allen Ebenen komplexe, voluminöse Bauteile.
Seit dem Jahr 1900 hat sich die Produktivität (unabhängig
vom Lohn) verzehnfacht - selbst in der Landwirtschaft. Das ist das
eigentliche Erfolgsgeheimnis!
Spottbillige
Notebooks, Smartphones, Radios und TV-Geräte erwecken
den Eindruck von allgemein sinkenden Preisen und einer
wachsenden Kaufkraft.
Aber die Gesamtbilanz ist nun einmal negativ, die
oberflächliche Wahrnehmung täuscht! Weil die
Preise für den Grundbedarf, für Mieten, Steuern
und Sozialabgaben insgesamt betrachtet stärker stiegen
als die Einkommen.
Nur
wenige Produkte (oft minderer Qualität) sind durch die
Rekrutierung der Hungerlöhner spottbillig geworden.
Aber will unsere Gesellschaft diese Ausbeutung oder ist sie
davon abhängig?
Ganz bestimmt nicht - zumal die damit verbundenen Nachteile
zehnmal schwerer wiegen als die bescheidenen Vorteile. Die
(ungewollte) Ausbeutung kommt uns insgesamt betrachtet teuer
zu stehen!
Pro
und contra Deglobalisierung: Einige Billigprodukte vernebeln die
Sinne!
Natürlich
gibt es Billigwaren, die die These der Ausbeutung untermauern. Es
handelt sich dabei hauptsächlich um die immer wieder ins Feld
geführten Billigklamotten. T-Shirts für drei Euro sind
tatsächlich eine Folge des erbarmungslosen Lohndumpings. Die
Hersteller bzw. Vertreiber dieser Produkte argumentieren, keine
höheren Löhne zahlen zu können, wolle man seine
Konkurrenzfähigkeit erhalten.
Was für eine erbärmliche Ausrede! Das eigene
Wohlergehen bzw. der persönliche Geschäftserfolg kann doch
nicht als Rechtfertigung für eine Ausbeutung herhalten!
Ansonsten ließe sich auch die Sklaverei in früheren
Jahrhunderten rechtfertigen. Sind die ach so tüchtigen
Geschäftsleute nicht in der Lage, auf anständige Weise ihr
Brot zu verdienen?
Als besonders beschämend beurteile ich das Vorgehen zahlreicher Markenartikler, die die niedrigen Gestehungskosten nicht an den Verbraucher weitergeben. Sie investieren das eingesparte Geld lieber in teure Marketingfeldzüge, um den Weltmarkt zu erobern und ihren Aktionären satte Dividenden zu bescheren.
Sozial
eingestellte Regierungen könnten dieses
menschenunwürdige Geschäftsgebaren auf recht
einfache Weise beenden:
Sie
könnten Importe nur dann erlauben, wenn der Hersteller
oder Vertreiber nachweisen kann, in der gesamten
Produktionskette akzeptable Mindestlöhne gezahlt zu
haben.
(die
sich im Laufe der Zeit an das westliche Niveau
anpassen).
Können
diese Mindestlohn-Nachweise nicht erbracht werden,
dürfen die Produkte eben nicht eingeführt werden
oder es wird ersatzweise ein hundertprozentiger Zusatzoll
erhoben (würden die Einnahmen daraus zur Finanzierung
der Entwicklungshilfe verwendet, könnte wohl kaum
jemand etwas dagegen einwenden).
Was macht es schon, wenn das Pfund Kaffee statt 3,50 Euro dann
fünf oder sechs Euro kostet und wenn man für ein
Billig-T-Shirt statt drei mindestens sechs oder sieben Euro
hinblättern muss? Kein aufrechter Mensch in Deutschland
befürwortet die Ausbeutung von Hungerlöhnern in anderen
Staaten! Das fiese System wird der Gesellschaft
aufgezwungen! Weil unsere Politiker sich weigern, anständige
Mindestlöhne bei eingeführten Waren
einzufordern.
Dabei wirkt sich das widerliche Lohndumping für Otto Normalbürger insgesamt äußerst nachteilig aus! Weil er eben nicht nur Konsument, sondern gleichzeitig auch Erwerbstätiger oder Rentner ist. Auf der einen Seite spart der Verbraucher aufgrund der Hungerlöhne vielleicht 100 Euro im Monat. Anderseits macht ihn das globale Lohndumping aber zum großen Verlierer und Opfer: Aufgrund des globalen Lohndumpings koppeln sich die Reallöhne und Renten völlig vom Produktivitätswachstum ab. Unterm Strich ergibt sich für einen erwerbstätigen Bundesbürger aus dem freien Ausbeutungs-Welthandel ein Kaufkraftverlust von durchschnittlich etwa 1500 Euro (monatlich).
Wer
einwendet, die Einhaltung des Mindestlohnes könne bei
Importen kaum kontrolliert werden, verkennt die Folgen eines
solchen Gesetzes.
Um den hohen Strafzöllen für ungeklärte
Zulieferketten zu entgehen, werden viele Hersteller die
Zersplitterung der Produktionsabläufe einschränken
und die Zahl ihrer Zulieferer verringern. Zudem sorgt auch
die wachende Konkurrenz dafür, dreiste Betrüger zu
entlarven.
Mit jedem Staat, der ein Fairtrade-Gesetz einführt,
würde die globale Produktion gerechter,
überschaubarer und kontrollierbarer. Dubiose
Geschäftsbeziehungen wären dann auch
bezüglich der Steuerfahndung leichter aufzudecken und
zu unterbinden.
Ist
es effizient, Büsumer Nordseekrabben per Lkw nach
Marokko zu karren, sie dort pulen zu lassen, um sie danach
wieder nach Deutschland zu transportieren?
Schont dies die Umwelt, wird die Qualität dadurch
besser (die Ware frischer)?
Pro
und contra Deglobalisierung: Die internationale Arbeitsteilung ist im
höchsten Maße ineffizient!
Im Grunde
genommen ist die internationale Arbeitsteilung äußerst
umständlich und kontraproduktiv. Es vereinfacht die Produktion
nicht, wenn zum Beispiel die Bauteile einer elektrischen
Zahnbürste aus weltweit verstreuten Fabriken angeliefert
werden.
Die Produktion lässt sich durch die Dezentralisierung schlechter
koordinieren, der Aufwand für die Logistik und
Qualitätskontrolle vervielfacht sich, es werden unzählige
Dolmetscher und Juristen benötigt - und der Hersteller muss
dennoch bangen, dass seine Produkte im fernen Ausland gefälscht
oder nachgeahmt werden, sein Unternehmen im Ausland mit juristischen
Tricks ausgebootet wird, er zu unfreiwilligen Joint Ventures
gezwungen wird, Betriebsgeheimnisse ausspioniert und Patente
missachtet werden. Das ganze Risiko und der große Aufwand
rechnet sich für den Hersteller nur aus einem Grund: Wegen
des grotesken Lohngefälles!
Kann
die umständliche internationale Arbeitsteilung dem
Wohle der Menschheit dienen?
Wie
viele Tote, Kranke, Lärm- und Stressgeplagte, welche
Klimaschäden und Umweltbelastungen verdanken wir dem
kontraproduktiven Warentourismus, der internationalen
Arbeitsteilung, der Globalisierung?
Pro
und contra Deglobalisierung: Die wahren Kosten werden
verschwiegen!
Die
umständliche internationale Arbeitsteilung und der daraus
resultierende Warentourismus belastet im hohen Maße die Umwelt
und die Atmosphäre. Allein in Deutschland sterben pro Jahr
mindestens 40.000 Menschen an den Folgen der Feinstaubemissionen.
Dies kann man natürlich nicht alles der Globalisierung anlasten
- zum Teil aber doch. Man bedenke zudem: Gäbe es den globalen
Dumpingwettbewerb nicht, könnten (weltweit) höhere
Umweltstandards umgesetzt werden.
Warum werden diese Negativfaktoren ignoriert? Die Kosten der
globalisierungsbedingten Umweltzerstörung tauchen in keiner
Bilanz auf. Auch aus dieser Perspektive heraus wird deutlich, dass
die Globalisierung eben nicht wie versprochen unseren Wohlstand
fördert, sondern ganz im Gegenteil unsere Lebensqualität
einschränkt.
Pro
und contra Deglobalisierung: Die internationale Arbeitsteilung
fördert nicht die Qualität!
Als Chef
eines Fotoversandhauses kann man so manches Mal auch hinter die
Kulissen schauen. Schon mehrere Firmenvertreter haben mir anvertraut,
dass die Produktion stillschweigend ins Ausland verlagert wurde und
nunmehr die Qualität "natürlich" nicht mehr dem vorherigen
Niveau entspreche. In kaum einem Fall kam es durch das Outsourcing zu
spürbaren Preissenkungen.
Ausbaden müssen die häufigeren Qualitätsmängel
die Händler und die Verbraucher. Die Mangelware muss zum
Händler zurückgebracht oder zurückgeschickt werden,
der wiederum muss sie beim Hersteller reklamieren. Das ist für
alle Seiten unangenehm, zeitaufwendig und teuer. Aber in kaum einer
Kostenrechnung werden diese schwerwiegenden Nachteile des
Outsourcings berücksichtigt.
Auch in der staatlichen Inflationsberechnung tauchen die
Qualitätseinbußen nicht auf. Die Inflation ist in
Wirklichkeit also höher als angenommen, dadurch sinken auch die
Reallöhne und Renten stärker als vermutet. Näheres...
Ramschware
statt Qualitätsprodukte... Deutsche
Möbelhersteller haben sich mit der Herstellung von
Billigregalen gar nicht erst abgegeben. So einen Ramsch wie
in der Abbildung links gab es früher nicht.
Ist
es sinnvoll, wertvolle Rohstoffe und Ressourcen für
minderwertige Produkte zu vergeuden?
Pro
und contra Deglobalisierung: Falsche (subventionierte) Preise
verändern das Kaufverhalten!
Die
Fehlentwicklung zur Wegwerfgesellschaft ist ebenfalls Folge eines
fehlenden Mindestlohngesetzes bei Importen. In Deutschland werden zum
Beispiel Textilien im Durchschnitt nur noch sieben Mal getragen. Die
ewige Schnäppchenjagd verführt zum überflüssigen
Konsum. Ist etwas defekt, wird es meist weggeworfen und nur noch in
Ausnahmefällen repariert.
Würde die Menschheit weltweit für ihre Arbeit fair
entlohnt, würde sich das Kaufverhalten allgemein ändern,
der Respekt vor der Umwelt und Natur würde zunehmen und mit den
globalen Rohstoffressourcen würde überlegter
umgegangen.
Unter
diesem Aspekt sei auch die Überlegung erlaubt, ob die
Aufhebung der Preisbindung in Deutschland Anfang der 1970er
Jahre sinnvoll war. Sie hat einen fürchterlichen
Verdrängungswettbewerb in Gang gesetzt, das Geiz-ist
geil-Zeitalter eingeläutet, die Monopolisierung
vorangetrieben, die fachliche Beratung im Handel dezimiert -
und insgesamt betrachtet nicht einmal die Preise für
den Verbraucher spürbar gesenkt. Weil heute viel zu
viel Geld in die Werbung fließt (man denke nur einmal
an die exorbitanten Kosten für die Anzeigen- und
Prospektflut im Lebensmittelhandel). Der
Verbraucher bezahlt die ewige Schnäppchenjagd auch noch
mit zusätzlichem Stress: Er muss Angebote studieren und
vergleichen und kann nicht mehr im inhabergeführten
Tante-Emma-Laden um die Ecke einkaufen, er muss mit seinem
Auto (ohne geht's kaum noch) zum nächsten Supermarkt
fahren.
In den USA müssen übrigens Mindestpreise
eingehalten werden (die der Hersteller bestimmt). Auch das
wäre eine Lösung. Sie würde auch die
kriminelle Energie (Mehrwertsteuerbetrug, Grauimporte,
Produktfälschungen), die sich im Handel immer weiter
ausbreitet, abbauen.
Pro
und contra Deglobalisierung: Die Globalisierung schürt das
Anspruchsdenken!
Weil es
uns so unendlich gut geht (allerdings schlechter als 1980),
Deutschland als Exportweltmeister gilt und einen hohen
Handelsbilanzüberschuss aufweist (der dem
Durchschnittsbürger wenig nützt), meint man im Ausland
tatsächlich, unser Wohlfahrtsstaat könne für fast
alles aufkommen.
Auf diese Weise
wurde Deutschland zum größten Nettozahler der EU und zum
größten Gläubiger der Euro-Schuldenunion. Das kleine
Deutschland ist insgesamt betrachtet vermutlich die Nummer 1, wenn es
um Entwicklungshilfen, Schuldenerlasse und die Aufnahme von
Armutsflüchtlingen geht. Und immer tönt es, es sei noch
lange nicht genug, es müsse mehr getan werden.
In den beiden letzten Jahren ist die Bevölkerung in Deutschland
aufgrund der Zuwanderung um 1,2 Millionen gewachsen. Nicht einmal
200.000 dieser Neubürger können sich eigenständig
ernähren - über eine Million leben jetzt zusätzlich
auf Kosten des Sozialstaates. Und dennoch heißt es "der
Globalisierung verdanken wir unseren Wohlstand". Wie kann man nur so
naiv sein?
Fernlaster
ruinieren unsere Straßen und die Anlieger werden zur
Kasse gebeten. Was
denken sich unsere Volksvertreter nur dabei? War es in den
letzten 60 Jahren nicht möglich, dieses Unrecht zu
beseitigen?
Pro
und contra Deglobalisierung: Worüber man nicht spricht!
Viele im
Alltag auftauchende Belastungen werden der Globalisierung nicht
angelastet, weil über die Ursachen kaum nachgedacht wird. So
leiden zum Beispiel inzwischen drei von vier Bundesbürgern unter
Schlafstörungen. Das ist nicht zuletzt eine Folge des
zunehmenden Straßenlärms und Arbeitsstresses. Gäbe es
die "internationale Arbeitsteilung" nicht (würde es also nicht
die krassen Lohnunterschiede geben), sähe unsere Welt ganz
anders aus (weniger Lohndumping, weniger Leistungsstress, weniger
Lkw-Verkehr - mehr Lebensqualität).
Der globalisierungsbedingte Lkw-Fernverkehr führt übrigens noch zu vielen anderen Ungerechtigkeiten: So müssen zum Beispiel in Schleswig-Holstein für die Straßensanierung die Anlieger aufkommen (nur 15 % der Kosten übernimmt das Land). Man stelle sich vor: Da brausen die schweren Lkw dicht an den Häusern vorbei das die Wände zittern (insbesondere bei Umleitungen), und die Anrainer werden zu allem Überfluss auch noch bezüglich der Straßensanierung in die Pflicht genommen (Kosten je nach Grundstücksgröße in der Regel zwischen 10.000 und 30.000 Euro). Bekanntlich richtet ein einziger 40-Tonner so viel Schaden an wie 50.000 Pkw.
Auf den Fernstraßen verursacht der unnötige, globalisierungsbedingte Warentourismus schwere Verkehrsunfälle (mit jährlich etwa 1000 Toten und zigtausend Verletzten). Über die Unfälle wird zwar berichtet, aber über die Hintergründe wird geschwiegen bzw. es wird gar nicht darüber nachgedacht. Es möge doch bitte ja kein Schatten auf die Globalisierung fallen, niemand auf die Idee kommen, über Zölle oder ein Mindestlohn-Importgesetz den Wahnsinn zu beenden.
Pro
und contra Deglobalisierung: Die Globalisierung erleichtert den
Steuerbetrug!
Ist es
normal, dass so manche Großkonzerne kaum Steuern zahlen? Weil
sie erwirtschaftete Gewinne gleich wieder investieren (zum Beispiel
zum Aufkauf vaufstrebender Konkurrenzunternehmen nutzen)? Oder weil
sie hohe Gewinne in Steuerparadiese verlagern (an eigens dafür
geschaffene Tochterfirmen hohe Lizenzgebühren zahlen)? Oder weil
sie durch das Vortäuschen von Exporten hohe
Mehrwertsteuer-Rückzahlungen ergaunern
(Karussellgeschäfte)? Nein, ich halte das alles nicht für
normal! Aber es erklärt, warum so viele Lobbyisten eine
Deglobalisierung fürchten.
Pro
und contra Deglobalisierung: Die Globalisierung und die offenen
Grenzen provozieren einen Fachkräftemangel - trotz hoher
Massenarbeitslosigkeit!
Wenn es
keinen intakten Binnenmarkt gibt, wird die Marktwirtschaft quasi
abgeschafft. Das natürliche Spiel von Angebot und Nachfrage
funktioniert dann nicht mehr. Weil importierte Dumpingangebote die
ausgleichenden Kräfte aushebeln. Es gibt keine sicheren
Arbeitsplätze mehr, wenn ausländische Billiglöhner
oder Billigfirmen moralische Grundwerte infrage stellen. Wobei dann
noch hohe
Hartz-IV-Zahlungen das Leistungsprinzip
verhöhnen.
Pro
und contra Deglobalisierung: Gibt es auch nur einen relevanten
Anhaltspunkt, der die These einer wohlstandsfördernden
Globalisierung bestätigt?
Und ist es
wahr, dass "wir" bzw. Deutschland und die westliche Welt von der
Ausbeutung der Billiglöhner profitieren?
Nein!
Ganz bestimmt nicht! Es handelt sich dabei um infame Unterstellungen,
um eine schamlose Volksverdummung und Volksverhetzung. Die gesamte
Menschheit könnte aufatmen, würde die Ausbeutung über
Zölle oder ein Mindestlohn-Gebot für Einfuhren
eingedämmt und das widerliche globale Lohndumping
beendet.
Hintergrund: In
jahrzehntelanger Propagandaarbeit wurde uns quasi das Recht
auf einen eigenen Nationalstaat bzw. die Wahrung von
Eigeninteressen abgesprochen (nicht einmal eine eigene
Währung erlaubt man uns). Wer die Umwandlung zum
Multikultistaat ablehnt ("Jeder hat das Recht, in
Deutschland Asyl zu beantragen"), gilt als verblödeter
Unmensch oder rechtsradikaler Rassist. Dabei sollte doch
jeder wissen, dass Deutschland nicht das Sozialamt der Welt
sein kann.
Warum
werden wir immer wieder als Schmarotzer hingestellt?
Der
Vorwurf des Schmarotzertums und der gewissenlosen Ausbeutung
kommt nicht von ungefähr. Die Demütigung dient der
Einschüchterung! Es werden Schuldgefühle
aufgebaut, die unsere Gesellschaft gefügig machen
für Zumutungen aller Art.
Es heißt dann nicht nur, wir sind auf die Zuwanderung
angewiesen (weil unser Land sonst ausstirbt). Angeblich
haben wir wegen unseres Schmarotzertums auch die moralische
Verpflichtung, Armutsflüchtlinge aufzunehmen (weil
"wir" deren Elend zu verantworten haben). Man kennt die
abgelutschten Sprüche zur Genüge: "Erst kamen die
Waren und jetzt kommen halt die Menschen - so ist das nun
einmal".
Nachtrag 11. Mai
2017:
Solarworld
stellt Insolvenzantrag!
So ist das
halt in einer globalisierten (zollfreien) Welt: Nun muss auch der
deutsche Solarzellenhersteller Solarworld (3000 Mitarbeiter) einen
Insolvenzantrag stellen. Gegen eine ausländische
übermächtige Billigkonkurrenz kann ein Produzent in einem
Hochlohnland nun einmal kaum bestehen, auch wenn er zu den Pionieren
der alternativen Energien zählt und mit seinen zukunftsweisenden
Innovationen und Erfindungen bahnbrechende Entwicklungsarbeit
geleistet hat.
Wer der
Geschäftsleitung jetzt Versäumnisse und Fehler unterstellt,
argumentiert unfair. Denn eine echte Überlebenschance hätte
das Unternehmen Solarworld vermutlich nur gehabt, wenn es seine
Fabrikation in ferne Niedriglohnländer verschoben hätte.
Aber selbst eine komplette Auslagerung nützt wenig, wenn andere
Staaten ihre Zukunftsindustrien noch zusätzlich über hohe
Zuschüsse schützen. Man subventioniert einfach so lange,
bis die gesamte Weltkonkurrenz plattgemacht wurde. Ist das Ziel
erreicht, können die Subventionen zurückgefahren und die
Weltmarktpreise drastisch angehoben werden.
Ein Hochlohnland wie Deutschland hat später kaum noch eine
Möglichkeit, verlorenes Terrain zurückzuerobern. Der Zug
ist dann einfach abgefahren, weil die Entwicklung weiter
vorangeschritten ist und neue Patente und fehlendes Know-how einen
Wiederaufbau unmöglich machen.
Am gleichen Tag
(11. Mai 2017):
Martin
Schulz will die Produktentwicklung vorantreiben!
In einer
aufpeitschenden Wahlkampfrede (zur Landtagswahl in
Nordrhein-Westfalen) rief der SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz dazu
auf, mehr Geld für die Bildung, die Forschung, für
Produktentwicklungen und Startups auszugeben.
Derart mitreißende Appelle klingen zwar gut und machen Mut - im
Grunde handelt es sich dabei aber nur um hohle Sprüche, die
nichts bewirken und von den eigentlichen Problemen ablenken.
Auch die Solarindustrie hat die Bundesregierung einst mit
Milliardensummen gefördert - die Früchte ernten jetzt
andere. Wenn Stundenlöhne von 30 Cent und 30 Euro
aufeinanderprallen, ist der Ausgang dieses von etablierten Parteien
so vehement verteidigten Unrechtssystems vorgezeichnet.
Nachtrag 21.
November 2017:
"Warum
sind Sie, Herr Müller, gegen den freien
Wettbewerb?"
Gestern
fragte mich jemand per Email, wieso ich mich gegen den freien
Wettbewerb ausspreche. Deshalb noch einmal in aller Deutlichkeit: Ich
verabscheue nicht den freien Wettbewerb, sondern den unfairen
Wettbewerb. Lohnunterschiede von 1000 Prozent halte ich zum Beispiel
nicht für fair. Würde es weltweit gleiche
Standortbedingungen (gleiche Löhne, Steuern, Umweltauflagen)
geben, wären Zölle überflüssig.
Ich trete ein
für Chancengleichheit: Wie soll ein inländischer
Fabrikant (für Kameras, Computer, Smartphones, Waschmaschinen,
Textilien, Schuhe) mit dem Billiglohnland konkurrieren, wenn er den
10fachen Lohn und saftige Steuern zahlen, hohe Arbeits- und
Umweltauflagen einhalten muss? Das ist doch fast ein Ding der
Unmöglichkeit! Zumal Transportkosten im Gegensatz zu früher
heute keine große Rolle mehr spielen (auch weil sie
subventioniert werden).
Zu sagen, wir konzentrieren uns in Deutschland dann halt auf die
Produktion von Autos, Maschinen und Chemikalien, halte ich für
eine ganz schlechte Idee, eine Lebenslüge. Von drei oder vier
Exportbranchen abhängig zu sein ist ein hochriskantes
Vabanquespiel! Irgendwann wird man immer von der einen oder anderen
Volkswirtschaft eingeholt und überrollt (wie viele Branchen sind
hierzulande in den letzten 50 Jahren bereits ausgestorben). In der
Autoindustrie wird das Dilemma schon sichtbar: Die Chinesen kaufen
zunehmend deutsche Schlüsseltechnologien der Zulieferindustrie.
Der deutsche technologische Vorsprung schwindet also auch in diesem
Segment.
Nachtrag Mai
2018:
China
kauft High-Tech-Firmen auf!
Endlich
schnallen wohl auch einige kritische Medien und Filmemacher, wohin
der Hase läuft. Endlich berichten sie darüber, wie China
gezielt deutsche High-Tech-Firmen aufkauft. Von den gut 1000
mittelständischen Weltmarktführern hierzulande hat sich
China in den letzten Jahren bereits ein Fünftel einverleibt.
Erst als der Roboterhersteller Kuka in chinesische Hände
überging, scheinen auch Politiker die Systematik zu erkennen.
Einst betrieben Konkurrenten Werksspionage, kupferten ab, warben
Forscher und Ingenieure ab - heute kauft man gleich das ganze
Unternehmen!
Das autoritär geführte China agiert auch in dieser Hinsicht
unerreicht schlagkräftig. Denn es kann über mächtige
Staatskonzerne alle Mitbewerber ausstechen. Was macht es schon,
für ein Unternehmen wie Kuka einige hundert Millionen Euro mehr
an bedrucktem Papier zu berappen, wenn man dafür zum
Weltmarktführer in der vermutlich wichtigsten
Schlüsseltechnologie aufsteigt?
Die auf kurzfristige Renditen schielende private
Shareholder-Konkurrenz in den demokratischen Staaten ist da weit
weniger flexibel und vorausschauend.
Clever
gegen naiv - wer gewinnt?
Die
chinesische Führung verhält sich genau so, wie ich es
bereits vor ca. 20 Jahren prophezeit habe. Die damalige Prognose fiel
nicht schwer, denn die chinesische Regierung handelt nach
strategischen, wohlüberlegten Gesichtspunkten. Ihr Vorgehen ist
in keiner Weise zu vergleichen mit der in den westlichen Demokratien
allgemein vorherrschenden naiven Blauäugigkeit.
Noch geben sich die chinesischen Investoren äußerst brav
und meiden es, die aufgekauften Firmenstandorte in Deutschland zu
schließen. Aber wie lange hält dieser Großmut an?
Wenn chinesische Hersteller erst einmal ihre globale Konkurrenz auf
breiter Front technologisch abgehängt haben (das Jahr 2025
scheint hierfür ein markantes Zieldatum zu sein), werden sie
ihre bisher gezeigte Zurückhaltung wahrscheinlich aufgeben.
Dann haben sie es nicht mehr nötig, sich zu verstellen und
können ihr wahres Gesicht zeigen. Dann wird der Spieß
umgedreht. Dann werden die alten Industrienationen, die einst
arroganten Herrenländer, die China über hundert Jahre
gedemütigt haben, von ihrem Thron gestoßen. Dann
können einige dieser Länder froh sein, zur chinesischen
Werkbank werden zu dürfen.
Die
EU ist keine Hilfe, sondern ein Klotz am Bein!
Auch das
werden die Europäer irgendwann einsehen müssen: Die EU ist
keine Hilfe im globalen Wettkampf, sondern ein Klotz am Bein!
Die albernen Träume und Visionen, mit denen die Europäer
nun schon seit Jahrzehnten hingehalten und benebelt werden, hat die
wirtschaftliche Handlungsfähigkeit zusätzlich
geschwächt. Die ewige Brüsseler Bevormundung, die
Bewältigung von zigtausenden zusätzlichen Vorschriften, die
Unsolidarität und Uneinigkeit zwischen den EU-"Bruder"staaten
sind einfach nicht praxistauglich.
Hinzu kommt der Euro, den man wohl nur noch als idiotisch bezeichnen
kann und der die EU endgültig zu einer lahmen, kontraproduktiven
Transferunion verkommen lässt. Wie lange will man sich noch
etwas vormachen, wie lange will man die Augen
verschließen?
Nachtrag 12. 10.
2021:
"Auch
in diesem Jahr gibt's ein Wirtschaftswachstum von 2,8
%!"
Bravo? - Was soll diese verklärende Selbstbeweihräucherung? Hofft man mit dieser verblödenden Schönfärberei, Wahlen zu gewinnen? Soll niemand auf den Gedanken kommen, das politische Establishment habe versagt? Soll der seit 1980 anhaltende schleichende Niedergang vertuscht werden?
Was
bedeutet ein Wachstum von 2,8 %, wenn die realen Nettolöhne und
Renten sinken?
Im Vergleich zu 1980
(789 Milliarden) hat sich das deutsche Bruttoinlandsprodukt bis 2019
mehr als vervierfacht (auf 3473 Milliarden Euro). Aber was hat das
für eine Aussagekraft, wenn wichtige Faktoren bei der Berechnung
ausgeklammert werden? Seit 1980 haben sich die realen Nettolöhne
und Renten in Deutschland um etwa 15 % verringert, man ist
also von einer Vervierfachung des Wohlstandes weit
entfernt.
Dient
das gepriesene Wirtschaftswachstum der Volksverdummung?
Warum wird der
Bevölkerung nicht reiner Wein eingeschenkt? Warum erklärt
man nicht, wie sich die Zahlen zusammensetzen (berechnet werden) und
was sie letztlich bedeuten? Hat man Angst vor einer Erstarkung der
Opposition? Oder befürchet man, die bisherigen Propagandaparolen
"Deutschland profitiert
von der EU, dem Euro, dem globalen
Lohn- und Steuerdumping" würden einem nicht mehr abgekauft und
als Fake News abgetan?
Was
oder wem nützt ein famoses "Wirtschaftswachstum", wenn der
breite Wohlstand sinkt?
Die breite
Wahrnehmung dieses entlarvenden Phänomens würde in der Tat
das Vertrauen in unsere Demokratie und unser abgöttisch
verehrtes Wirtschaftsmodell (EU, Euro, Globalisierung)
erschüttern. Aber eine solche an die Wurzel gehende
Infragestellung scheint in unserem liberalen Staat der
parlamentarischen Demokratie, der Meinungs- und Pressefreiheit, gar
nicht erlaubt. Dabei wäre der Erkenntnisgewinn
gewaltig.
Mit trickreichen Zahlen lässt sich fast alles bemänteln! Fällt es tatsächlich niemandem auf, dass das BIP oder das Wirtschaftswachstum keinerlei Aussagekraft mehr besitzt?
Wie
generiert man ein hohes Wirtschaftswachstum?
Zum
Beispiel durch eine chronische Unterbewertung der
Inflation. Es gibt
aber auch noch andere Tricks. Denn Wirtschaftswachstum bedeutet ja
nicht unbedingt, dass aus dem zusätzlichen Leistungsvolumen auch
ein Nutzen gezogen werden könnte. Man kann zum Beispiel die
Bürokratie aufblähen bis zum Gehtnichtmehr (das schafft
massig Umsatz und Arbeitsplätze) und zunehmend Geld in die
Werbung oder den Gütertransport stecken. Man kann nahezu
unbegrenzt Planstellen schaffen für die Aufnahme und Integration
der Flüchtlinge. Es gibt so viele Möglichkeiten,
Umsätze und Wirtschaftsleistungen und damit auch das BIP
aufzublasen. Wenn die Effizienz keine Rolle mehr spielt (weil man die
Marktwirtschaft durch den Zollverzicht de facto abgeschafft hat),
sind die Möglichkeiten schier unbegrenzt. Seit 1990 hat sich
zum Beispiel die Zahl der Juristen in Deutschland verdreifacht.
Welch eine Brisanz steckt allein hinter diesem Trend.
Die
einseitige Belastung (Bestrafung) des Faktors Arbeit begünstigt
unrentabele Automatisierungen
Die
Arbeitskosten werden über die Sozialversicherungsbeiträge
unnötig in die Höhe getrieben,
während die Anschaffung von Maschinen oft noch subventioniert
wird. Das fördert Investitionen, die bei einer neutralen
Behandlung von Arbeit und Kapital unrentabel wären. Dieser
Trend wird durch die manipulierte Nullzinspolitik sogar noch
verstärkt. Würden Sozialleistungen (Rente, Krankheit,
Pflege, Arbeitslosigkeit) über Zölle und/oder höhere
Mehrwertsteuern finanziert, würde die künstliche
Aufblähung des BIP über den
Investitions-/Automatisierungswahn nachlassen. Und es gäbe mehr
Arbeitsplätze für Geringqualifizierte und Behinderte.
Arbeitsplätze,
die auch in unserer Gesellschaft dringend benötigt
werden.
Eine Vervierfachung des BIP seit 1980 - bei gleichzeitig sinkenden realen Nettolöhnen und Renten. Wie kann das angehen? Allein schon dieser Aspekt zeigt, wie sehr man sich auf Statistiken und Propaganda verlassen kann.
Laut CEBR
(Diagramm im Spiegel Heft 4/2021) ist das Bruttoinlandsprodukt in der
EU preisbereinigt von 2005 bis 2020 leicht gesunken,
während es sich im gleichen Zeitraum in China
verfünffacht hat. 2005 betrug das BIP in China 3
Billionen Dollar und in den 27 Staaten der EU (also ohne
Großbritannien) 15 Billionen Dollar. Inzwischen
hat China die EU längst
überflügelt.
Wobei es in der EU natürlich starke Unterschiede gibt: Die
EU-Niedriglohnländer haben aufgeholt, während die
EU-Hochlohnländer umso mehr abgesunken sind.
Nachtrag 7. 8.
2022:
"Würde
ein Auto komplett in Europa gefertigt, würde es sich um 30 %
verteuern!"
Im Spiegel vom 6. 8. 2022 wird wieder einmal das Dogma bedient, die Globalisierung ließe sich nicht mehr zurückdrehen. Dafür wurden auf Seite 62 zwei Hauptargumente ins Feld geführt:
Das erste
Hauptargument: Ein
vollständig in Europa hergestelltes Auto wäre 30 %
teurer!
Das mag
vielleicht vordergründig stimmen, bestätigt aber meine seit
Jahrzehnten vorgebrachte These, nach welchem die Globalisierung
ohne Ausbeutung der Beschäftigten in den Niedriglohnländern
schon lange mausetot wäre. Würde es weltweit gleiche
Löhne und Steuern geben, wäre die "internationale
Arbeitsteilung" längst Geschichte. Weil sie einen immensen
zusätzlichen (und umweltschädigenden) Arbeitsaufwand
verursacht.
Ein weiterer Aspekt: Die schamlose Ausbeutung der Billiglöhner
im Ausland verlangsamt den Fortschritt! Befände sich die
Herstellung arbeitsintensiver Autoteile in Deutschland, wäre die
Automatisierung schon aus Kostengründen viel weiter
fortgeschritten. Die 30 % Teuerung würden also nur
vorübergehend anfallen und nur bei einer abrupten
Rückverlagerung (die ja gar nicht möglich ist).
Das zweite
Hauptargument: Der
Fachkräftemangel würde eine weitreichende
Produktionsverlagerung nach Europa kaum
erlauben!
Aber was bedeutet eine solche Aussage? Verbirgt sich dahinter
nicht das Eingeständnis, dass wir weit über unsere
Verhältnisse leben? Ich denke, ein Land wie Deutschland hat
nur Anspruch auf das, was es selbst zu leisten imstande ist. Alles
andere ist Schmarotzertum, vielfach sogar eine verkappte
Versklavung von Menschen in Not.
Wenn Deutschland meint, einen Großteil seiner
Produktivität in die Verwaltung, Bürokratie, Rüstung,
Werbung, in überbordende EU-Vorschriften, sozialem Luxus,
Prestigebauten usw. stecken zu müssen, fehlt es natürlich
an anderer Stelle. Allein die Bundesagentur für Arbeit
beschäftigt meines Wissens inzwischen 100.000 Angestellte.
Obwohl wir doch angeblich in Deutschland fast eine
Vollbeschäftigung und einen Fachkräftemangel haben.
Eine
Anwerbung von ausländischen Fachkräften ist keine
Lösung.
Nicht nur,
weil diese Fachkräfte dann in ihren Heimatländern fehlen
(die wirklich guten Leute werden dort dringend benötigt). Nach
Deutschland zieht es bislang jährlich über eine Million
Menschen. Sie alle brauchen Wohnungen, Schulen,
Krankenhäuser, Straßen, Windkraftanlagen (wer soll das
alles bauen?) - und natürlich auch Lehrer, Ärzte,
Dolmetscher, Juristen, Betreuer usw. Der
Fachkräftemangel wird per se durch eine Zuwanderung nicht
beseitigt,
er verschiebt sich lediglich in andere Bereiche und verstärkt
sich dabei noch.
Die
30-%-Teuerungstheorie halte ich für eine stumpfsinnige
Milchmädchenrechnung!
Natürlich
mag es Waren geben, die bei einer nahezu vollständigen
Produktion in Deutschland zunächst deutlich teurer werden. Aber
Einzelaspekte vernebeln nur den Blick fürs Große und
Ganze. Entscheidend ist doch die Entwicklung der
Lebensqualität bzw. realen Stundennettolohnes.
Und da sind die Fakten niederschmetternd: Seit 1980 sind die realen
Nettolöhne und Renten um ca. 20 % gesunken! Obwohl sie sich doch
aufgrund genialer produktiver Fortschritte eigentlich hätten
verdoppeln müssen. Als die BRD (oder auch die DDR) noch
weitgehend Selbstversorger waren, hat sich der Lebensstandard Jahr
für Jahr um durchschnittlich 5 % erhöht. Und seitdem
sich die westliche Welt der Globalisierung (dem Zollfreihandel)
verschrieben hat, geht es nur noch bergab. Mit steigenden Risiken
und Abhängigkeiten. Sogar die private Altersvorsorge ist heute
nicht mehr sicher (8 % Inflation, 0 % Sparzins), weil die
Globalisierung und die Europäische Union nur noch über eine
Billiggeldschwemme über die Zeit gerettet werden kann. Ohne
Billiggeldschwemme wäre sowohl die EU als auch die
Globalisierung gar nicht mehr existent.
Fazit: Die zwischenzeitliche Entwicklung mancher Einzelpreise bei einer Rückverlagerung der Produktion ist ziemlich irrelevant. Entscheidend sind ganz andere Dinge, wie etwa die staatliche Handlungsfähigkeit und Unabhängigkeit. Die Gesamtbilanz zeigt, dass die "internationale Arbeitsteilung" alles andere als produktiv ist, auch weil sie eine Volkswirtschaft erpressbar macht. Ich erinnere hier nur einmal an das globale und innereuropäische Lohn-, Konzernsteuer-, Ökologie-, Zins- und Zolldumping, die Möglichkeiten der Steuerhinterziehung über Steueroasen, den gigantischen Scheinexport-Mehrwertsteuerbetrug (die Karussellgeschäfte) usw. Die ausbeuterische Produktion in fernen Billiglohnländern geht zudem einher mit der Verlagerung von Wissen. Wie will man deren Folgen berechnen? Und wie bepreist man die langen, unsicheren Lieferketten, die deutsche Fließbänder lahmlegen und den Staat immer wieder zur Zahlung von Kurzarbeitergeldern zwingen?
Zustimmende Beurteilung dieses Artikels:
Ablehnende Beurteilung dieses Artikels (ich bin ganz anderer Meinung als Manfred J. Müller):
Die
Globalisierung schafft Wohlstand und die internationale
Arbeitsteilung ist effizient
und umweltfreundlich.
Eine
herzliche Bitte: Sollte Ihnen dieser Artikel
(https://www.deglobalisierung.eu) gefallen haben, empfehlen Sie ihn
bitte weiter. Denn nur die allgemeine Aufklärung der
Bevölkerung ebnet den Weg für notwendige
Veränderungen. Es dankt Ihnen Manfred J. Müller
Einige
der derzeit von Manfred J. Müller betriebenen Websites:
Autor
aller dort veröffentlichten Texte ist Manfred J.
Müller.
https://www.das-kapital.eu - Startseite: Ist der Kapitalismus reformierbar? Ist der Kasinokapitalismus eine Folge der Globalisierung?
https://www.kapitalismus-online.de - Startseite: Steckt der Kapitalismus in der Krise? Ist die Kapitalismuskritik berechtigt?
https://www.realdemokratie.de - Startseite: Leben wir in einer Scheindemokratie?
https://www.pressediktatur.de - Startseite: Spaltet das Staatsfernsehen unsere Gesellschaft?
https://www.neo-liberalismus.de - Startseite: Der Neoliberalismus als Antwort auf die Globalisierung?
https://www.globalisierung.com.de - Startseite: Recherche: Die Globalisierung vergiftet den Kapitalismus!
https://www.deglobalisierung.eu - Startseite: Deglobalisierung oder Deindustrialisierung? Deutschland wird sich entscheiden müssen!
https://www.anti-globalisierung.de - Startseite: Globalisierung: Was lehrt uns die Corona-Krise?
!https://www.globalisierung-welthandel.de - Startseite: Globalisierung: Die Ignoranz der Fakten
https://www.eu-skeptiker.de - Startseite: Sind EU-Skeptiker deutsch-national?
https://www.einwanderungsland-deutschland.com
-Startseite: Wer
bestimmt eigentlich, dass Deutschland ein Einwanderungsland
ist?
Startseite
www.deglobalisierung.eu
Impressum
© Dieser Text ist die Zusammenfassung einer Studie des
unabhängigen, parteilosen Wirtschaftsanalysten und Publizisten
Manfred J. Müller aus Flensburg.
Erstveröffentlichung 2013 (aber immr noch aktuell).
Manfred J. Müller analysiert seit 40 Jahren weltwirtschaftliche Abläufe. Er gilt als wegweisender Vordenker. So forderte er zum Beispiel schon vor 20 Jahren eine Art Lieferkettengesetz, das Hersteller und Händler verpflichtet, nur fair entlohnte und produzierte Waren nach Deutschland einzuführen (wurde endlich im Mai 2021 Gesetz). Außerdem empfahl er schon ewig eine Mindestgewinnsteuer für Großunternehmen auf im Inland angefallene Umsätze (Joe Bidens Vorschlag von einer globalen Mindestertragssteuer im Frühjahr 2021 zielt zwar endlich in die gleiche Richtung, ist aber viel zu lahm und wird sich international kaum umsetzen lassen).
Sie
haben in entscheidenden Dingen eine andere Auffassung?
Sie
beschäftigen sich bereits seit Jahrzehnten mit politischen
Grundsatzfragen (Zollphobie, EU, Euro, Multikultiideologie,
Billiggeldschwemme, Subventionspolitik usw.). Sie haben selbst schon
diesbezügliche Studien und Analysen erstellt, Vor- und Nachteile
abgewogen, Fakten geprüft und sich über diverse Kanäle
ständig auf dem Laufendem gehalten? Dann würde ich mich
über einen offenen Gedankenaustausch mit Ihnen sehr freuen.
Schreiben Sie per Email an m.mueller@iworld.de, warum unter
Berücksichtigung aller relevanten Faktoren (dem Wohle der
Menschheit dienend) Sie zu anderen Schlussfolgerungen gekommen
sind.